DMP Adipositas für Kinder und Jugendliche

Pädiatrische Verbände fordern zügige Implementierung

Das Disease Management Programm (DMP) Adipositas für Kinder und Jugendliche ist zum 01.07.2025 in Kraft getreten. Nun können die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) mit regionalen Krankenkassen in Vertragsverhandlungen treten.

Die Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) der Deutschen Adipositas-Gesellschaft e.V. (DAG) fordert gemeinsam mit der Konsensusgruppe Adipositasschulung für Kinder und Jugendliche e. V. (KgAS), der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische und Adoleszente Endokrinologie und Diabetologie (DGPAED), dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVKJ), und der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) eine zügige Umsetzung des DMPs.

Bislang gibt es in Deutschland kein strukturiertes Versorgungsangebot für Kinder und Jugendliche mit Adipositas und deren Familien. Die Betroffenen erleben oft eine Odyssee mit unnötigen Untersuchungen, Schuldzuweisungen und frustranen Therapieversuchen. Das soll sich nun ändern. Durch das DMP soll die Versorgungslage für Kinder und Jugendliche mit Adipositas in Deutschland (ca. 6,5 Prozent, also aktuell ca. 800.000) zwischen drei und siebzehn Jahren deutlich verbessert werden. Dazu soll letztlich das DMP für alle Betroffenen auch im Praxisalltag zeitnah verfügbar gemacht werden.

Das DMP soll bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas das Risiko verringern, dass die Erkrankung und bereits bestehende Komorbiditäten bis ins Erwachsenenalter fortbestehen bzw. sich ausweiten.

Eine Adipositas kann ganz unterschiedlich ausgeprägt sein, etwa mit Blick auf die Ursachen und die Krankheitslast, aber auch bezogen auf die Möglichkeiten, gesundheitlich ungünstige Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten zu ändern. Bei Kindern und Jugendlichen spielen als Ursachen vor allem nicht veränderbare genetische Einflüsse und darüber hinaus weitere Faktoren eine Rolle, die sich aus der familiären Situation beziehungsweise aus der sozialen Umgebung ergeben können. Deshalb soll im DMP Adipositas für Kinder und Jugendliche von den koordinierenden Ärztinnen und Ärzten ein am individuellen Bedarf orientierter Behandlungsplan aufgestellt werden, der das primäre Ziel einer Lebensstil-basierten Intervention, nämlich die Optimierung des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens, aber auch die Erwartungen und Möglichkeiten der Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien, berücksichtigt.

Zentraler Bestandteil des DMP sind ambulante Adipositasschulungsprogramme, die nun in Deutschland nach vielen Jahren der uneinheitlichen (Unter-)Finanzierung wieder eine Chance auf ihren berechtigten Platz in der Versorgungslandschaft für die Kinder und Jugendlichen mit Adipositas und ihren Familien erhalten können.

Gemeinsam wollen die Verbände einen Vorstoß bei den jeweiligen regionalen Kassenärztlichen Vereinigungen wagen und in Verhandlungen treten. Um den Prozess der Vertragsverhandlungen optimal zu begleiten, bieten sich die Verbände deshalb allen potentiellen Vertragsparteien als Gesprächspartner an. Die Verbände wünschen sich ein idealerweise bundesweit geschlossenes Vorgehen verbunden mit einer einheitlichen Vergütung in allen Bundesländern, sodass regionale Ungleichgewichte vermieden werden können und alle Betroffenen bundesweit die gleichen Versorgungsleistungen erhalten können.

Informationen zum DMP Adipositas für Kinder und Jugendliche:

https://www.g-ba.de/beschluesse/6936/

Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft e.V. (DDG)


 

Raus aus der Kinder- und Jugendmedizin – rein ins Risiko?

Warum der Wechsel in die Erwachsenenmedizin für Jugendliche mit Diabetes oft schiefläuft und welche Gefahren bestehen

Der Übergang chronisch kranker Jugendlicher in die Erwachsenenmedizin – die sogenannte Transition – birgt erhebliche gesundheitliche Risiken. Jedes Jahr sind in Deutschland rund 3.200 Jugendliche mit Typ-1-Diabetes betroffen. Werden sie in dieser Übergangszeit nicht professionell begleitet, drohen ihnen Versorgungslücken, schlechtere Blutzuckerwerte und eine Zunahme von Diabeteskomplikationen. Besonders bewährt hat sich das strukturierte Berliner Transitionsprogramm (BTP), das Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren durch ein professionelles Fallmanagement unterstützt.

Der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e. V. (VDBD) betont die herausragende Rolle der Diabetesberatung in dieser kritischen Phase und ruft Eltern auf, die Transition ihrer Kinder aktiv zu begleiten.

Die Transition ist weit mehr als ein Wechsel vom Kinder- zum Erwachsenenarzt. „Sie bedeutet, dass Jugendliche Verantwortung für ihre Krankheit übernehmen, sich in einem neuen medizinischen Umfeld zurechtfinden müssen und jahrelange Bindungen zu einem vertrauten Behandlungsteam enden“, erklärt Dr. Silvia Müther, Diabetologin und Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin sowie Leiterin des Diabeteszentrums für Kinder und Jugendliche an den DRK Kliniken Berlin. „Dieser Prozess muss nicht nur medizinisch, sondern auch psychologisch gut vorbereitet, begleitet und individuell angepasst werden – sonst kann die Versorgung lückenhaft und die Stoffwechsellage instabil werden.“

Studien zeigen: Mindestens ein Drittel der Jugendlichen fällt nach dem Arztwechsel zeitweise aus der fachärztlichen Betreuung. 20 Prozent gehen im Prozess sogar ganz verloren. Die Folgen sind gravierend – das Risiko für Unterzuckerungen, diabetische Ketoazidosen oder erste diabetische Folgeschäden steigt.

Struktur, Zeit und Vertrauen schaffen Sicherheit

Das Berliner Transitionsprogramm (BTP) begegnet diesen Herausforderungen mit einem sektorenübergreifenden Versorgungsansatz. Fallmanagerinnen und -manager begleiten Jugendliche über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren – von der ersten Planung bis zur stabilen Anbindung an die Erwachsenenmedizin. Dazu gehören Transitionsgespräche, strukturierte Übergabeberichte, individuelle Beratung und Hilfe bei der Arztsuche.

„Das Besondere am BTP ist, dass es nicht nur medizinische, sondern auch psychosoziale Aspekte einbezieht“, sagt Pflegemanagerin und Pflegewissenschaftlerin Jana Findorff von den DRK Kliniken Berlin, die das Projekt mit initiiert hat. „Wir schauen mit den Jugendlichen nicht nur die Stoffwechselwerte, sondern auch auf Schulstress, Zukunftsängste und soziale Fragen. Das stärkt die Selbstständigkeit und verhindert, dass junge Menschen in dieser Lebensphase allein gelassen werden.“

Diabetesberatung als Schlüsselrolle

Gerade in der Transition sind Diabetesberaterinnen und -berater unverzichtbar. Sie begleiten Jugendliche individuell, vermitteln Gesundheitswissen auf Augenhöhe und fördern den Aufbau von Selbstverantwortung. „Wir sind oft die Konstante im System“, betont Yvonne Häusler, Diabetesberaterin an den DRK Kliniken Berlin und Vorstandsmitglied des VDBD. „Wenn sich Arztteams ändern und Eltern sich zurücknehmen, bleiben wir ansprechbar – auch emotional.“

Neben der medizinischen Anleitung hilft die Diabetesberatung bei praktischen Fragen: Wie kann ich meinen Therapiealltag organisieren? Was passiert mit meiner Insulinversorgung, wenn ich zum Studieren in eine andere Stadt ziehe?

Ratschläge für Eltern: Loslassen lernen – aber nicht allein

Der VDBD rät Eltern, sich frühzeitig mit der bevorstehenden Transition auseinanderzusetzen. „Eltern haben ihre Kinder über viele Jahre mitversorgt – das Loslassen fällt vielen oft schwer“, so Häusler. „Doch genau hier braucht es professionelle Unterstützung. Eltern sollten nicht aus Angst klammern, sondern die Eigenverantwortung der Jugendlichen gezielt fördern – gemeinsam mit den Fachkräften.“

Wichtig ist, die Transition aktiv zu begleiten: Fragen stellen, bei der Arztsuche unterstützen, rechtzeitig mit der Krankenkasse sprechen.

Angebote wie das BTP, das Schulungsprogramm „Fit für den Wechsel“

btp-ev.de/wp-content/uploads/2018/11/RZ_Jugendbroschu_re_2016.pdf

oder der Between-Kompass

between-kompas.de

bieten hilfreiche Orientierung für Familien.

Transitionsstrukturen brauchen finanzielle und politische Unterstützung

„Ein gelungener Übergang in die Erwachsenenmedizin entscheidet über die langfristige Gesundheit junger Menschen mit Diabetes“, betont Häusler. „Dafür brauchen wir verbindliche Transitionsstrukturen, eine faire Finanzierung durch die Krankenkassen – und vor allem: die Wertschätzung der professionellen Diabetesberatung als Schlüsselstelle in diesem Prozess.“

Der VDBD fordert daher eine flächendeckende Verankerung strukturierter Transitionsprogramme und ruft Politik, Krankenkassen und Versorgungseinrichtungen auf, die Phase zwischen Jugend- und Erwachsenenmedizin nicht länger dem Zufall zu überlassen.

Quelle: Verband der Diabetesberatungs- und Schulungskräfte VDBD


 

Informationen aus der Kontakt- und Beratungsstelle

Liebe Mitglieder, das Jahr geht dem Ende entgegen.
Bitte denken Sie daran, soweit notwendig, Beitragsminderung/-befreiung neu zu beantragen (Kopie Einkommensnachweis bitte gleich beilegen, das spart langen Schriftwechsel). Ende der Antragsfrist ist der 31. Dezember 2025 für das Jahr 2026. Später eingehende Anträge können nicht berücksichtigt werden, was zur Folge hat, dass für 2026 keine Minderung/Befreiung möglich wäre.
Stimmt Ihre Adresse noch? Wahrscheinlich, wenn Sie dieses Heft gerade lesen, oder haben Sie einen Nachsendeauftrag und wir bisher nicht Ihre neue Anschrift? Dann bitte einfach anrufen und ändern lassen!
Benötigen Sie Unterlagen wie Diabetes-Pass oder SOS-Kärtchen?
Hotlinenummer der Kontakt- und Beratungsstelle: 0351 44032818
Die Liste der Schwerpunktpraxen und unserer Förderer finden Sie hier im Heft.
Ein Hinweis an die Schatzmeister in den Selbsthilfegruppen: Bitte Ihre Abrechnung unbedingt bis 28. Februar 2026 bei Frau Rothe abgeben. Der Termin muss eingehalten werden, damit die Abrechnung der Fördermittel fristgerecht erfolgen kann. Die Rücklaufgelder für die Selbsthilfegruppen bitte bis Ende März beantragen.
Ich hoffe an alles gedacht zu haben, woran ich Sie erinnern wollte. Wir wünschen Ihnen erholsame und besinnliche Feiertage, einen guten Start in das neue Jahr, vor allem natürlich Gesundheit und alles Gute.

Matthias Böhmer und das Team der Kontakt- und Beratungsstelle


Bundesdelegiertenversammlung 2025

Alles neu und doch beim Alten

Am 14. Juni 2025 fand in Fulda die planmäßige Bundesdelegiertenversammlung des Deutschen Diabetiker Bundes statt.
16 stimmberechtigte Mitglieder aus den verbleibenden Landesverbänden nahmen ab Mittag an der Tagung teil. Aus Sachsen waren Rosmarie Wallig und Christoph Meyer (mit Stimmübertragung von Matthias Böhmer) vertreten. Auf der Tagesordnung standen wichtige, wegweisende Beschlüsse – unter anderem eine Satzungsänderung und die Neuwahl des Vorstands.
Zunächst berichteten die einzelnen Landesverbände über ihre Basisarbeit. Leider verzeichnen nahezu alle Mitgliederschwund und ein geringes Interesse Betroffener an einer Mitgliedschaft. Herr Lomb, Schatzmeister, stellte den Jahresabschluss 2024 vor. Durch Mehrheitsbeschluss wurde der Vorstand entlastet. Im Anschluss wurde der Haushaltsplan 2025 vorgestellt und beschlossen.
Seit vielen Monaten hatte der Vorstand eine Änderung der Satzung vorbereitet. Dazu gab es im Vorfeld Abstimmungen mit den Landesverbänden; viele Themen wurden auch in Sachsen diskutiert. Bedauerlicherweise fanden sich nicht alle Punkte in der neuen Satzung wieder, sodass diese mit knapper Mehrheit abgelehnt wurde. Schade — es fehlte an Transparenz seitens des DDB gegenüber den Landesverbänden.
Da einige Mitglieder des bisherigen Vorstands nicht erneut kandidierten, wurden neue engagierte Personen gesucht, die die umfangreiche Arbeit im DDB-Bundesvorstand übernehmen wollen und können. Folgende Bewerbungen wurden vorgestellt:
  • Maria Vogel — für das Amt der Bundesvorsitzenden
  • Angela Monecke — für das Amt der Bundesvorsitzenden
  • Dominik Müller — für das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden (nur im Block mit Angela Monecke und Anne Seubert)
  • Anne Seubert — für das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden (nur im Block mit Angela Monecke und Dominik Müller)
  • Michael Lomb — für das Amt des Bundesschatzmeisters (bereits im alten Vorstand tätig)
  • Juliane Gericke — für das Amt der Bundesjugendreferentin (bereits im alten Vorstand tätig)
Die Wahlen fanden in geheimer Abstimmung statt. Zur Bundesvorsitzenden wurde Frau Maria Vogel aus Leipzig gewählt. Frau Vogel ist nicht Mitglied im DDB Landesverband Sachsen. Da die Kandidierenden für das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden nur im Block mit Frau Monecke angetreten waren, zogen sie ihre Bereitschaft zurück. Dies hat zur Folge, dass es derzeit keine stellvertretenden Vorsitzenden gibt — ein Zustand, der nicht satzungsgemäß ist. Hoffentlich finden sich bald geeignete Mitglieder, die nachgewählt werden können.
Frau Juliane Gericke wurde als Bundesjugendreferentin und Herr Michael Lomb als Bundesschatzmeister wiedergewählt.
Frau Sandra Schneller wurde nach acht Jahren aus ihrem Amt als Vorsitzende verabschiedet, ebenso Adelheid Hartmann und Benjamin Böhm als stellvertretende Vorsitzende. Frau Adelheid Hartmann erhielt für ihre jahrzehntelange Arbeit im DDB die Ehrenmitgliedschaft.
Der Vorstandsvorsitzende der Diabetikerstiftung Mensch, Dieter Möhler, wurde per Video zugeschaltet und berichtete über die aktuelle Arbeit der Stiftung sowie über die Vorbereitungen und den Ablauf der Ausbildung zu den Diabetes-Teilhabeassistenten.
Auch die Deutsche Diabetes Stiftung war vertreten: Geschäftsführer Adrian Polok berichtete per Videozuschaltung über die Arbeit sowie über geförderte und geplante Projekte. Die Stiftung wünscht sich eine engere Zusammenarbeit, konkrete Projektvorschläge und einen intensiven Austausch in der Zukunft. Der neue Vorstand wird sich dieser Aufgabe gewiss widmen.
Nach anstrengenden Stunden gibt es einen neuen Vorstand bei unveränderter Satzung – Alles neu und doch beim Alten.

Christoph Meyer


Dringende Sicherheitsanweisung betreffend FreeStyle Libre 3 und FreeStyle Libre 3 Plus Sensoren

Referenz: ADC FA1002-2025
Mitteilung des Herstellers

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich wende mich an Sie wegen eines Problems, dass möglicherweise die FreeStyle Libre 3 und FreeStyle Libre 3 Plus Sensoren Ihrer Mitglieder betrifft. Dieses Problem betrifft keine anderen Libre Sensoren, Apps oder Lesegeräte, die in Deutschland verfügbar sind.

Abbott hat vor kurzem ein Problem mit einigen FreeStyle Libre 3 und FreeStyle Libre 3 Plus Sensoren festgestellt, das zu falsch-niedrigen Glukosemesswerten führen kann.

Mögliche Schäden / Beeinträchtigungen

Falsch-niedrige Glukosemessungen können, wenn sie über einen längeren Zeitraum unentdeckt bleiben, zu falschen Therapieentscheidungen bei Menschen mit Diabetes führen, wie zum Beispiel übermäßiger Kohlenhydrataufnahme oder dem Auslassen / Verzögern der Verabreichung von Insulin. Diese Entscheidungen können ernsthafte Gesundheitsrisiken zur Folge haben, einschließlich möglicher Verletzungen oder Todesfälle sowie anderer weniger schwerwiegender Komplikationen.

Kund:innen können ein Blutzuckermessgerät oder das integrierte Messgerät in Ihrem FreeStyle Libre 3 Lesegerät benutzen, um Therapieentscheidungen zu treffen, wenn Sensorwerte nicht mit Symptomen oder Erwartungen übereinstimmen.

Wir werden betroffene Kund:innen direkt über verschiedene Kommunikationskanäle kontaktieren, wie z. B. In-App-Nachrichten, E-Mail, Postsendungen und Telefon – sofern die entsprechenden Kontaktdaten vorliegen.

Als vertrauenswürdige Anlaufstelle für die Diabetes-Community möchten wir Sie über die Situation in Kenntnis setzen. Sollten Sie Fragen haben oder Rückmeldungen aus der Community erhalten, bei deren Beantwortung wir unterstützen können, wenden Sie sich an Ihren bestehenden Kontakt bei Abbott.

Diese Informationen teilen wir mit den Kund:innen:

1. Personen, die FreeStyle Libre 3 und FreeStyle Libre 3 Plus Sensoren verwenden, sollten www.FreeStyleCheck.com besuchen oder den Abbott-Kundenservice anrufen, um zu prüfen, ob ihre Sensoren möglicherweise betroffen sind. Wenn ein Sensor betroffen ist, werden die Nutzer aufgefordert, ihre Kontaktdaten anzugeben, damit ihnen kostenlos ein Ersatzprodukt zugesandt werden kann.

2. Wenn jemand aktuell einen FreeStyle Libre 3 oder FreeStyle Libre 3 Plus Sensor trägt oder besitzt, der www.FreeStyleCheck.com oder durch den Abbott-Kundenservice als betroffen bestätigt wurde, sollte die Nutzung sofort eingestellt und der Sensor entsorgt werden.

Ersatzsensoren können auf der Webseite www.FreeStyleCheck.com angefordert werden. Dazu wählen sie “SERIENNUMMER DES SENSORS BESTÄTIGEN” und geben eine gültige Seriennummer ein. Wenn der Sensor betroffen ist, werden sie aufgefordert, ihre Kontaktdaten einzugeben, damit ihnen kostenlos ein Ersatzprodukt zugesendet werden kann.

Wenn Kund:innen weitere Fragen haben oder unerwünschte Ereignisse oder Qualitätsprobleme im Zusammenhang mit der Verwendung von FreeStyle Libre 3 oder FreeStyle Libre 3 Plus Sensoren melden möchten, wenden Sie sich bitte an den Abbott-Kundendienst unter der Telefonnummer 0800-519 9 519*.

Wir haben das BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) informiert.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit bezüglich der dringenden Sicherheitsanweisung. Wir entschuldigen uns aufrichtig für etwaige Unannehmlichkeiten, die Ihnen dadurch entstanden sind.

Mit freundlichen Grüßen
Abbott


 

Wir suchen Probanden MIT ODER OHNE eine Typ-2-Diabetes Erkrankung im Alter von 30 bis 70 Jahren.

Studien deuten darauf hin, dass Metformin bestimmte Vorgänge im Stoffwechsel beeinflusst. In dieser Studie möchten wir deshalb untersuchen, wie sich die Einnahme von Metformin akut auf die Stoffwechselwege während körperlicher Belastung auswirkt. Die Ergebnisse dieser Studie sollen dabei helfen, Bewegungsempfehlungen und Trainingsprogramme für Menschen mit Typ-2-Diabetes noch besser auf ihre individuellen Bedürfnisse abzustimmen.

Wer kann an der Studie teilnehmen?

Alter: 30 bis 70 Jahre
BMI: 25-35 kg/m² (zur Berechnung: Körpergewicht / Körpergröße²)
körperlich inaktiver Lebensstil (≤ 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche)
kein diagnostiziertes Typ-2-Diabetes ODER
seit ≥ 1 Jahre diagnostizierter Typ-2-Diabetes UND seit ≥ 3 Monaten Metformin-Einnahme

Welche Vorteile bietet diese Studie für Sie?

Beurteilung Ihrer körperlichen Belastbarkeit
Aufwandsentschädigung: 40 € für Nicht-Diabetiker*innen und 80 € für Diabetiker*innen
Kontakt
Joshua Feuerbacher
Technische Universität Chemnitz
in Kooperation mit der Deutschen Sporthochschule Köln

Raus aus der Kinder- und Jugendmedizin – rein ins Risiko? Warum der Wechsel in die Erwachsenenmedizin für Jugendliche mit Diabetes oft schiefläuft und welche Gefahren bestehen

Der Übergang chronisch kranker Jugendlicher in die Erwachsenenmedizin – die sogenannte Transition – birgt erhebliche gesundheitliche Risiken. Jedes Jahr sind in Deutschland rund 3.200 Jugendliche mit Typ-1-Diabetes betroffen. Werden sie in dieser Übergangszeit nicht professionell begleitet, drohen ihnen Versorgungslücken, schlechtere Blutzuckerwerte und eine Zunahme von Diabeteskomplikationen. Besonders bewährt hat sich das strukturierte Berliner Transitionsprogramm (BTP), das Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren durch ein professionelles Fallmanagement unterstützt.

Der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e. V. (VDBD) betont die herausragende Rolle der Diabetesberatung in dieser kritischen Phase und ruft Eltern auf, die Transition ihrer Kinder aktiv zu begleiten.

Die Transition ist weit mehr als ein Wechsel vom Kinder- zum Erwachsenenarzt. „Sie bedeutet, dass Jugendliche Verantwortung für ihre Krankheit übernehmen, sich in einem neuen medizinischen Umfeld zurechtfinden müssen und jahrelange Bindungen zu einem vertrauten Behandlungsteam enden“, erklärt Dr. Silvia Müther, Diabetologin und Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin sowie Leiterin des Diabeteszentrums für Kinder und Jugendliche an den DRK Kliniken Berlin. „Dieser Prozess muss nicht nur medizinisch, sondern auch psychologisch gut vorbereitet, begleitet und individuell angepasst werden – sonst kann die Versorgung lückenhaft und die Stoffwechsellage instabil werden.“

Studien zeigen: Mindestens ein Drittel der Jugendlichen fällt nach dem Arztwechsel zeitweise aus der fachärztlichen Betreuung. 20 Prozent gehen im Prozess sogar ganz verloren. Die Folgen sind gravierend – das Risiko für Unterzuckerungen, diabetische Ketoazidosen oder erste diabetische Folgeschäden steigt.

Struktur, Zeit und Vertrauen schaffen Sicherheit

Das Berliner Transitionsprogramm (BTP) begegnet diesen Herausforderungen mit einem sektorenübergreifenden Versorgungsansatz. Fallmanagerinnen und -manager begleiten Jugendliche über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren – von der ersten Planung bis zur stabilen Anbindung an die Erwachsenenmedizin. Dazu gehören Transitionsgespräche, strukturierte Übergabeberichte, individuelle Beratung und Hilfe bei der Arztsuche.

„Das Besondere am BTP ist, dass es nicht nur medizinische, sondern auch psychosoziale Aspekte einbezieht“, sagt Pflegemanagerin und Pflegewissenschaftlerin Jana Findorff von den DRK Kliniken Berlin, die das Projekt mit initiiert hat. „Wir schauen mit den Jugendlichen nicht nur die Stoffwechselwerte, sondern auch auf Schulstress, Zukunftsängste und soziale Fragen. Das stärkt die Selbstständigkeit und verhindert, dass junge Menschen in dieser Lebensphase allein gelassen werden.“

Diabetesberatung als Schlüsselrolle

Gerade in der Transition sind Diabetesberaterinnen und -berater unverzichtbar. Sie begleiten Jugendliche individuell, vermitteln Gesundheitswissen auf Augenhöhe und fördern den Aufbau von Selbstverantwortung. „Wir sind oft die Konstante im System“, betont Yvonne Häusler, Diabetesberaterin an den DRK Kliniken Berlin und Vorstandsmitglied des VDBD. „Wenn sich Arztteams ändern und Eltern sich zurücknehmen, bleiben wir ansprechbar – auch emotional.“

Neben der medizinischen Anleitung hilft die Diabetesberatung bei praktischen Fragen: Wie kann ich meinen Therapiealltag organisieren? Was passiert mit meiner Insulinversorgung, wenn ich zum Studieren in eine andere Stadt ziehe?

Ratschläge für Eltern: Loslassen lernen – aber nicht allein
Der VDBD rät Eltern, sich frühzeitig mit der bevorstehenden Transition auseinanderzusetzen. „Eltern haben ihre Kinder über viele Jahre mitversorgt – das Loslassen fällt vielen oft schwer“, so Häusler. „Doch genau hier braucht es professionelle Unterstützung. Eltern sollten nicht aus Angst klammern, sondern die Eigenverantwortung der Jugendlichen gezielt fördern – gemeinsam mit den Fachkräften.“

Wichtig ist, die Transition aktiv zu begleiten: Fragen stellen, bei der Arztsuche unterstützen, rechtzeitig mit der Krankenkasse sprechen. Angebote wie das BTP, das Schulungsprogramm „Fit für den Wechsel“ (https://www.btp-ev.de/wp-content/uploads/2018/11/RZ_Jugendbroschu_re_2016.pdf) oder der Between-Kompass (https://between-kompas.de/) bieten hilfreiche Orientierung für Familien.

Transitionsstrukturen brauchen finanzielle und politische Unterstützung
„Ein gelungener Übergang in die Erwachsenenmedizin entscheidet über die langfristige Gesundheit junger Menschen mit Diabetes“, betont Häusler. „Dafür brauchen wir verbindliche Transitionsstrukturen, eine faire Finanzierung durch die Krankenkassen – und vor allem: die Wertschätzung der professionellen Diabetesberatung als Schlüsselstelle in diesem Prozess.“

Der VDBD fordert daher eine flächendeckende Verankerung strukturierter Transitionsprogramme und ruft Politik, Krankenkassen und Versorgungseinrichtungen auf, die Phase zwischen Jugend- und Erwachsenenmedizin nicht länger dem Zufall zu überlassen.

Quelle: Verband der Diabetesberatungs- und Schulungskräfte VDBD


 

Insulinpumpentag Dresden 2025

Insulinpumpentag in Dresden

Der  24. Dresdner Insulinpumpentag findet am
Samstag, den 20. September 2025 von 9 bis 13.30 Uhr statt

Wo?
Hörsaal und Foyer Dekanat Medizinische Fakultät
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
Fiedlerstraße 27/Haus 40, Dresden

Thema
Reisen und Diabetes – Eine Herausforderung mit AID-Systemen(?)

Eintritt ist frei

Download Programm:

Flyer_Insulinpumpentag2025

 


 

Impressum

Herausgeber:
Deutscher Diabetiker Bund
Landesverband Sachsen e. V.
Striesener Straße 39
01307 Dresden

Telefon: 0351 4526652
Telefax: 0351 4526653
info@diabetikerbund-sachsen.de
www.diabetikerbund-sachsen.de

Redaktion:
Rosmarie Wallig · Matthias Böhmer · Bettina Gärtner · Christoph Meyer

Gesamtherstellung und Anzeigenleitung:
MWD | Medien Werbung Design
Janine Beyer
Henricistraße 1
01139 Dresden

Telefon: 0351 32330723
beyer@medien-werbung-design.de
www.medien-werbung-design.de

Das Mitteilungsblatt erscheint 2-mal im Jahr  Der Einzelverkaufspreis beträgt 1,50 EUR zzgl. Versandkosten. Der Bezugspreis ist für die Mitglieder des Vereins im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Vervielfältigung oder Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt die Redaktion keine Haftung. Die Redaktion behält sich bei der Veröffentlichung von Manuskripten, Briefen o. ä. das Recht sinnwahrender Kürzungen vor. Texte in Insertionen und Beilagen fallen nicht in die Verantwortung der Redaktion.

Selbsthilfe Niere – Prävention, Dialyse, Transplantation

Diagnose Nierenversagen …

Ein endgültiges Nierenversagen ist nicht heilbar. Es bleibt nur die lebenslange Behandlung mit der künstlichen Niere oder die Transplantation einer Spenderniere. Die Dialyse stellt eine große körperliche Belastung dar und ersetzt nur ca. 20 Prozent der eigentlichen Nierenfunktion.
Giftstoffe und Flüssigkeiten, die sich im Körper angesammelt haben, müssen aus dem Blut über eine Dialysemembran oder über das Bauchfell entfernt werden. Im Laufe der Zeit stellen sich u. a. solche schwerwiegenden Erscheinungen wie Anämie (Blutarmut), Polyneuropathie (Nervenerkrankung), schwere Hautveränderungen, Gicht, Knochenerkrankungen und bei Kindern Wachstumsstörungen ein.

Stellen Sie sich vor:

SIE müssen sich als Dialysepatient dreimal wöchentlich in die Abhängigkeit einer Maschine begeben, und das für den Rest Ihres Lebens, wenn sich keine Chance auf eine Transplantation ergibt.
SIE müssen konsequent auf eine auf ein Minimum reduzierte Flüssigkeitszufuhr und außerdem ständig auf strenge Diätregeln achten, weil sonst Ihr Leben in unmittelbare Gefahr gerät.
IHRE gesamte Familie muss sich in der Gestaltung des Zusammenlebens nach dem unausweichlichen Dialyserhythmus richten.
SIE müssen Medikamente einnehmen, um Ihrem Körper wichtige Elemente, die durch die Dialysebehandlung ebenfalls entzogen wurden, wiederzugeben und die perspektivisch Schaden verursachen könnten.
SIE verlieren nach und nach Ihre Leistungsfähigkeit, werden eventuell erwerbsunfähig oder finden als Behinderter keine Anstellung.
So ergeht es vielen Menschen.
1991 gründeten Betroffene den Dialyseverband Sachsen e. V., um andere durch ihre eigenen Erfahrungen zu unterstützen. Viele Betroffene haben in regionalen Vereinen eine emotionale Heimat unter Gleichgesinnten gefunden, ihr Wissen um die Erkrankung erweitert und so ihre Lebensqualität positiv beeinflusst – auch Sie können das!
Kontakt zur Selbsthilfe:
Sächsischer Landesverband Niere e. V.
Heinrich-Lorenz-Str. 15, 09120 Chemnitz