Lipidomik liefert neue Biomarker

Der Fettstoffwechsel spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes. Über die molekularen Zusammenhänge ist bislang jedoch wenig bekannt. Das Team um Dr. Fabian Eichelmann vom DIfE und DZD hat mithilfe der Lipidomik, einer modernen analytischen Methode, jene Lipide identifiziert, die statistisch mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes assoziiert sind. Zudem stellten die Wissenschaftler fest, dass eine Diät mit erhöhtem Anteil ungesättigter Fettsäuren zur Reduktion der risikoassoziierten Lipide und zur Steigerung der risikoarmen Lipide führt. Die Ergebnisse wurden im Journal Circulation veröffentlicht.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind mit rund 18 Millionen Todesfällen pro Jahr die häufigste Todesursache weltweit. Menschen mit Typ-2-Diabetes haben ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Die Zahl der Betroffenen steigt seit Jahrzehnten kontinuierlich an. Schon jetzt leben in Deutschland über 8 Millionen Menschen mit Typ-2-Diabetes. Wissenschaftlichen Prognosen zufolge werden es im Jahr 2040 rund 12 Millionen sein. Entsprechend groß ist die Notwendigkeit, Biomarker zu identifizieren, die frühzeitig auf eine Krankheitsentstehung hinweisen können, um den Ausbruch verhindern oder zumindest abmildern zu können.

Bisherige Studien haben gezeigt, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes eng mit dem Fettstoffwechsel verbunden sind. Um diese Zusammenhänge auf molekularer Ebene zu entschlüsseln, nutzen Wissenschaftler seit einigen Jahren die sogenannte Lipidomik.

Dabei handelt es sich um eine moderne analytische Methode, die sehr detaillierte Einblicke in die Fettsäureprofile im Blutplasma ermöglicht.

Fettsäuren kommen im menschlichen Organismus hauptsächlich als Teil komplexer Moleküle vor, den Lipiden. Anhand ihrer molekularen Struktur werden sie in zahlreiche verschiedene Lipidklassen und -arten eingeteilt. Die Gesamtheit aller Lipide innerhalb eines Organismus bezeichnet man als Lipidom.

69 Lipide mit Erkrankungsrisiken assoziiert

Dr. Fabian Eichelmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Molekulare Epidemiologie am DIfE und Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD), untersuchte mit seinem Team die Fettsäureprofile in 2.414 Blutproben aus der EPIC-Potsdam-Studie.

Die Proben wurden bereits in den 1990er Jahren entnommen und stammen unter anderem von Teilnehmenden, die in den Folgejahren eine Herz-Kreislauf-Erkrankung oder einen Typ-2-Diabetes entwickelt haben. Mittels Hochdurchsatz-Lipidomik bestimmten die Forschenden insgesamt 282 verschiedene Lipide, von denen 69 mit mindestens einer der beiden Erkrankungen assoziiert waren. „Ein statistischer Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zeigte sich bei 49 Lipiden, die hauptsächlich zu den Cholesterinestern und Sphingolipiden zählten“, sagt Eichelmann. „Mit Typ-2-Diabetes waren 12 Lipide assoziiert, wobei es sich mehrheitlich um Glycerin- und Phospholipide handelte. Ein Zusammenhang mit beiden Erkrankungen ließ sich bei 8 Lipiden erkennen, unter denen mehrere Monoacylglyceride hervorstachen.“ Auf molekularer Ebene stellten die Forschenden fest, dass Lipide mit höherem Risiko dazu tendierten, hauptsächlich gesättigte Fettsäuren zu enthalten, insbesondere Palmitinsäure.

Ernährungsumstellung zeigt Wirkung

Im zweiten Teil ihrer Untersuchungen wollten die Wissenschaftler herausfinden, ob sich die risikoassoziierten Lipide durch eine veränderte Fettsäurezusammensetzung der Ernährung beeinflussen lassen. Eine 16-wöchige Interventionsstudie, die von den Kooperationspartnern an der University of Reading in England durchgeführt wurde, sollte Antworten liefern.

Das Team um Julie Lovegrove rekrutierte 113 gesunde Frauen und Männer im Alter von 21 bis 60 Jahren und teilte sie zufällig in drei Gruppen ein. Die erste Gruppe erhielt eine Diät mit einem erhöhten Anteil gesättigter Fettsäuren. Für die zweite Gruppe gab es eine Diät, die reich an einfach ungesättigten Fettsäuren war. Und die dritte Gruppe bekam eine Diät mit einem hohen Anteil an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Die Diäten waren so konzipiert, dass die Gesamtenergieaufnahme in allen drei Gruppen gleich war, damit die Teilnehmenden weder Gewicht zu- noch abnahmen. Zu Beginn der Studie und vier Monate später erfolgte eine Blutabnahme, sodass die Wissenschaftler die Fettsäureprofile im Blutplasma der Teilnehmenden bestimmen und vergleichen konnten. „Wir stellten fest, dass die Diäten mit einem erhöhten Anteil ungesättigter Fettsäuren im Vergleich zur Diät mit erhöhtem Anteil gesättigter Fettsäuren für eine Verringerung der risikoassoziierten Lipide und gleichzeitig für eine Steigerung der risikoarmen Lipide sorgten“, fasst Lovegrove zusammen.

Die Ergebnisse stützen die gängige Empfehlung, dass der Austausch gesättigter durch ungesättigte Fettsäuren in der Ernährung ein potenzielles Instrument für die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes ist.

„Die identifizierten Lipide könnten als Biomarker für ein erhöhtes Risiko dienen. Zukünftige Risikovorhersage-Modelle könnten darauf aufbauen“, sagt Prof. Matthias Schulze, Leiter der Abteilung Molekulare Epidemiologie und der EPIC-Potsdam Studie am DIfE. Im nächsten Schritt wollen die Forschenden einen Lipidomik-Fingerabdruck im Blut identifizieren, der die Effekte einer Test-Diät abbildet und überprüfen, ob dieser mit dem Langzeitrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert ist.

Hintergrundinformationen

Lipidomik

Die Lipidomik (engl.: Lipidomics) ist ein Zweig der Metabolomik. Sie dient der vollständigen Charakterisierung aller Lipide und ihrer Stoffwechselprodukte innerhalb eines Organismus. Für moderne Lipidomik-Analysen werden chromatographische und spektroskopische Methoden kombiniert, um auch sehr ähnliche Lipide voneinander unterscheiden zu können.

Empfehlungen zur Fettaufnahme von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung

Fett liefert mit 9 Kilokalorien pro Gramm mehr als doppelt so viele Kalorien wie die gleiche Menge an Kohlenhydraten oder Proteinen und ist somit der Nährstoff mit der höchsten Energiedichte. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen, maximal 30 Prozent der täglichen Energie in Form von Fett aufzunehmen.

Für eine gesunde Ernährung ist jedoch die Fettqualität von größerer Bedeutung als die Fettmenge.

Den Hauptanteil der aufgenommenen Nahrungsfette sollten einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren ausmachen, die u. a. in pflanzlichen Ölen, Nüssen und Fisch enthalten sind. Gesättigte Fettsäuren, die insbesondere in fettreichen Fleisch- und Milchprodukten vorkommen, sollten nur ein geringer Bestandteil der täglichen Fettaufnahme sein.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal


 

Das Taille-Körpergröße-Verhältnis
kann Herz-Kreislauf-Risiko von Diabetespatienten vorhersagen

Personen, die an Typ-2-Diabetes erkrankt sind, weisen ein höheres Risiko für Folgeerkrankungen von Herz und Gefäßen auf. Zu diesen zählen z. B. Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Besonders oft ist das Risiko für diese Krankheiten erhöht, wenn die Diabetespatienten begleitend unter Übergewicht leiden.

Dabei ist nicht jedes Übergewicht gleich schädlich: Während zu viele Kilos an Hüften oder Popo meist wenig bedenklich sind, kann von dem übermäßigen Körperfett im Bauchraum ein gesundheitliches Risiko ausgehen. Denn dieses Körperfett im Bauchrauch belastet zum einen die inneren Organe und zum anderen ist es noch stoffwechselaktiv und sendet Hormone aus, die ungünstig für den menschlichen Organismus sind.

Wichtig für die Betroffenen Patienten mit Typ-2-Diabetes ist es, die Gefahr, die für sie persönlich besteht, richtig einschätzen zu können. Durch das Gewicht, dass zu Hause mit der Waage bestimmt wird, kann das Körpergewicht zwar genau bestimmt werden, aber das Körpergewicht alleine lässt keine ausreichenden Rückschlüsse über das Gesundheitsrisiko zu. Deshalb wird in Arzt- oder Facharztpraxen zusätzlich der Taillenumfang und das Verhältnis von Taille zu Hüfte bestimmt.

Der Taillenumfang sollte bei Männern weniger als 102 cm betragen, bei Frauen weniger als 88 cm. Für das Taille-Hüft-Verhältnis gelten folgende Richtwerte: Männer < 1,0 und Frauen < 0,85.

Ein internationales Forscherteam nahm nun einen weiteren Messwert, das Verhältnis von Taille zur Körpergröße, genauer unter die Lupe, um zu evaluieren, ob auch dieser Messwert eine verlässliche Auskunft über das kardiovaskulare (also das Herz und die Gefäße betreffende) Risiko bei den Diabetespatienten geben kann.

In ihre Studie schlossen die Forscher 11125 Patienten mit Typ-2-Diabetes ein. Bei den Patienten wurde der Body Mass Index (BMI), der Taillenumfang, das Taille-Hüft-Verhältnis sowie das Taille-Körpergröße-Verhältnis bestimmt. Die Patienten wurden dann für eine Dauer von etwa 9 Jahren beobachtet und geschaut, wie häufig kardiovaskuläre Krankheiten auftraten.
Es zeigte sich, dass ein höheres Taille-Körpergewicht-Verhältnis der Patienten mit einem höheren Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten einherging (als kardiovaskuläre Krankheiten wurden in dieser Studie Tod aufgrund einer kardiovaskulären Krankheit sowie nicht tödliche Herzinfarkte und Schlaganfälle zusammengefasst).

Diese Effekte wurden bei Männern und Frauen beobachtet. Mit steigendem Lebensalter (66 Jahre und älter) waren die beobachteten Effekte noch deutlicher ausgeprägt. Auch höhere Werte von BMI, Taillenumfang und Taille-Hüft-Verhältnis standen mit einem gesteigerten Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten im Zusammenhang. Allerdings ermöglichte das Taille-Körpergröße-Verhältnis eine etwas besser Einschätzung des Risikos als BMI oder das Taille-Hüft-Verhältnis.

Das Forscherteam resümierte, dass das Taille-Körpergröße-Verhältnis ein geeigneter Indikator für das kardiovaskuläre Risiko von Patienten mit Typ-2-Diabetes ist.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal


 

Diastolische Herzschwäche
Bluthochdruck, Vorhofflimmern und Diabetes Typ 2 sind häufige Begleiter

Tückisches Herzleiden: Die diastolische Herzschwäche „mit erhaltener Auswurf-leistung“ ist weniger bekannt und wird seltener diagnostiziert

Die Herzschwäche (Herzinsuffizienz) zählt zu den Herzerkrankungen mit den häufigsten vollstationären Krankenhausaufenthalten in Deutschland: rund 430.000 Klinikeinweisungen jährlich. Zugleich ist sie mit einem hohen Leidensdruck für die Betroffenen verbunden. Man unterscheidet zwei Formen der Herzschwäche: Bei der systolischen Herzschwäche ist die Auswurfleistung des Herzens vermindert. Bei einer diastolischen Herzschwäche ist der Herzmuskel verdickt und kann sich in der Füllphase, der Diastole, nicht genügend entspannen und dehnen, um sich mit ausreichend Blut zu füllen. Das Herz verliert an Elastizität. In Folge gelangt trotz guter Pumpleistung weniger Blut in den Körper. Die Körpergewebe sind unzureichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die Patienten leiden unter Atemnot, rascher Erschöpfung, Brustschmerzen und Kreislaufproblemen bis hin zur Ohnmacht.

Bluthochdruck, Vorhofflimmern, verengte Herzkranzgefäße, die sogenannte koronare Herzkrankheit (KHK) und Diabetes mellitus Typ 2 begleiten eine diastolische Herzschwäche häufig. „Sie sind nicht nur als Begleiterkrankungen von Bedeutung, sie sind auch mitverantwortlich dafür, dass diese Herzschwäche überhaupt entsteht“, weiß Professor Dr. Rolf Wachter, stellvertretender Direktor der Klinik und Poliklinik der Universitätsklinik Leipzig. Die diastolische Herzschwäche ist vielen Menschen unbekannt ist, obwohl sie bei älteren Menschen die häufigste Form der Herzschwäche darstellt.

Bluthochdruck ist der häufigste Begleiter einer diastolischen Herzschwäche

Die meisten Betroffenen mit diastolischer Herzschwäche haben zusätzliche Krankheiten. Zu den häufigen Begleitern gehören Bluthochdruck, Vorhofflimmern, KHK sowie Diabetes mellitus Typ 2. Für den weiteren Verlauf der Herzschwäche ist nicht nur die Therapie der Herzschwäche von Bedeutung, sondern auch die gezielte Behandlung der Begleiterkrankungen. Bluthochdruck begleitet die diastolische Herzschwäche am häufigsten. „Neun von zehn dieser Patienten haben Bluthochdruck, oft schon viele Jahre und häufig lange, bevor die Schwäche des Herzens in Erscheinung tritt“, sagt Professor Dr. Rolf Wachter. „Es ist erwiesen, dass ein gut eingestellter Blutdruck die Herzschwäche verbessern kann. Die Blutdruckwerte im Blick zu halten, ist sowohl für die Prävention als auch für die Behandlung einer Herzschwäche bedeutsam.“

Vorhofflimmern und KHK verschlechtern diastolische Herzschwäche

Eine weitere häufige Begleiterkrankung der diastolischen Herzschwäche ist Vorhofflimmern. Laut dem Herzexperten tritt die Herzrhythmusstörung bei über der Hälfte aller PatientInnen auf und ist, ebenso wie Bluthochdruck, oftmals ein Vorläufer des schwachen Herzens.

Vorhofflimmern verschlechtert die Prognose der Herzschwäche deutlich. „Durch die Herzrhythmusstörung büßt das Herz etwa 15 Prozent seiner Leistungskraft ein“, sagt Professor Wachter. „Wird Vorhofflimmern diagnostiziert, sollte zugleich auch untersucht werden, ob eine Herzschwäche vorliegt.“

Des Weiteren leiden über 50 Prozent der Betroffenen mit diastolischer Herzschwäche an einer Durchblutungsstörung der Herzkrankgefäße, der KHK. Werden im Rahmen der Behandlung die verengten Herzkranzgefäße medikamentös therapiert oder operativ erweitert, verbessern sich in der Regel auch die Symptome der Herzschwäche.

Wie Diabetes mellitus und diastolische Herzschwäche zusammenhängen

Etwa ein Drittel aller Patienten mit diastolischer Herzschwäche hat Diabetes mellitus Typ 2. Die „Zuckerkrankheit“ ist für Herz-Patientinnen und -patienten ein großes Risiko, da die zu hohen Blutzuckerwerte Schäden an den kleinen und großen Blutgefäßen und am Herzmuskel selbst verursachen.

„Treten Herzschwäche und Diabetes gemeinsam auf, ist das Risiko deutlich höher, wegen der Herzschwäche im Krankenhaus behandelt werden zu müssen oder daran zu versterben“, warnt Professor Wachter. Ein medikamentös gut eingestellter Blutzucker ist für den Verlauf der Herzschwäche von ebenso großer Bedeutung wie die Behandlung von Bluthochdruck, Vorhofflimmern und KHK.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal


 

Ihr Diabetes verursacht Herzeleid

Herzeleid fragen Sie sich? Ja bei Ihren Lieben! Aber ich möchte Sie heute erinnern, dass der Diabetes auch direkte Auswirkungen auf Ihre Herzgesundheit hat.

Durch den Diabetes werden die Blutgefäße und das Herz stark belastet. Statistiken beweisen, dass etwa jeder zweite Diabetespatient zusätzlich unter Durchblutungsstörungen leidet, damit drohen schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Bluthochdruck, Übergewicht und schlechte Blutfettwerte belasten das Herz. Dabei haben Männer ein ca. zwei bis vierfach höheres Risiko, Frauen sogar ein bis zu sechsfaches, für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Herzinfarkt und Schlaganfall drohen und zählen zu den häufigsten Todesursachen.

Wir wissen, dass sich der Infarkt typisch mit Luftnot, Brustenge und Schmerzen in der Brust und im Arm bemerkbar machen kann. Leider kommt beim Diabetespatienten die Gefahr der Neuropathie dazu. Geschädigte Nerven melden nicht oder nur schwach die typischen Infarktsymptome. Unter Umständen bemerken wir den Infarkt gar nicht. Fragen Sie Ihren Arzt, worauf Sie achten sollten!

Je besser die Diabetes-Einstellung erfolgt, je besser die Blutzuckerwerte und der Verlauf sind, desto besser schützen wir uns vor den gefürchteten Spätfolgen. So können Gefäßschäden vermieden werden. Durch eine optimale Einstellung des Blutzuckers lässt sich das Herz-Kreislauf-Risiko bis zu 50 Prozent senken. Blutdruck und Blutfette spielen eine wichtige Rolle bei der Gefäßgesundheit und dem Schutz vor Infarkt und Schlaganfall.

Besprechen Sie mit Ihrem Diabetesteam, was gegen Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Übergewicht, Fettstoffwechselstörung unternommen werden kann.

Das muss gar nicht der strenge Diätplan oder das Fitnesscenter sein, selbst moderate Bewegung, Spaziergänge, Treppensteigen statt Fahrstuhl, ausreichend Entspannung und Schlaf stärken schon das Herz und helfen den Blutgefäßen.

Nachfolgend haben wir eine Auswahl an Artikeln zusammengestellt, die Sie weiter zum Thema informieren und Sie im Alltag unterstützen können.

Matthias Böhmer


 

Sport-Kursstunde für Diabetiker-SHG Plauen/Vogtland

Zu einer Diabetiker-Sport-Kursstunde trafen sich 17 Mitglieder der Selbsthilfegruppe Plauen/Vogtland bei ihrer Zusammenkunft am 7. Februar im Restaurant des Möbelhauses Biller.

Unter Anleitung von Andrea Fritsch und Martin Rödel vom INJOI Sport- und Wellnessclub machten wir zu Beginn Übungen zum Aufwärmen, wie Armkreisen, Beinheben und Rumpfrotationen. In den folgenden 10 Minuten folgten Gleichgewichtsübungen, z. B. Festhalten am Stuhl bzw. der Wand und auf einem Bein stehen. Anstrengender wurden das Ausdauer-Kraft-Training mit dem Gummiband, Kniebeugen mit Gummiband um den Oberschenkel oder Wadenheben mit Gummiband unter den Füßen. Wenn es im Körper knackt, sei die Welt noch in Ordnung, meinte Trainingsleiter Martin Rödel. Es folgten Beinbeuger-und Wadendehnung. Zum Abschluss, nach ca. 75 Minuten!!!, gab es noch für eine Minute Entspannungsübungen wie tiefes Atmen und Entspannung aller Muskeln.

Abschließender Hinweis: Nach dem Training gilt es, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und den Blutzuckerspiegel zu überwachen.

Friedhard Schürer


 

11. Sächsischer Selbsthilfepreis der Ersatzkassen 2024

Bereits zum elften Mal schreiben TK, BARMER, DAK-Gesundheit, KKH, hkk und HEK den „Sächsischen Selbsthilfepreis der Ersatzkassen“ aus. Gesucht werden gute Ideen, innovative Konzepte und nachahmenswerte Projekte, die die gesundheitsbezogene Selbsthilfe-Arbeit stärken. Darüber hinaus möchten die Ersatzkassen Einzelpersönlichkeiten und Gruppen in Sachsen auszeichnen, die sich seit Jahren herausragend engagieren.
„Wir freuen uns erneut auf zahlreiche Bewerbungen zum diesjährigen Sächsischen Selbsthilfepreis der Ersatzkassen, um die Kreativität und das unermüdliche Engagement der ehrenamtlich in der Selbsthilfe Aktiven gebührend zu würdigen“, betont Silke Heinke, Leiterin der vdek Landesvertretung Sachsen. „Dafür stellen wir Preisgelder im Gesamtwert von 12.000 Euro zur Verfügung. Gleichzeitig erhalten die Preisträgerinnen und Preisträger die Möglichkeit, ihre Tätigkeit in der Öffentlichkeit vorzustellen.“
Über die Preisvergabe entscheidet eine Jury aus Vertreter:innen des Gesundheitswesens, aus Politik und Selbsthilfe.

Die Mitglieder sind:

  • Dr. Paula Piechotta (MdB, Bündnis 90 / Die Grünen Bundestagsfraktion)
  • Friedrich München (Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Sachsen e. V.)
  • Stefanie Gilbricht (Leiterin der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KISS) der Landeshauptstadt Dresden)
  • Andreas Eichhorst (Vorstand der Verbraucherzentrale Sachsen)
  • Silke Heinke (Leiterin der vdek-Landesvertretung Sachsen)
Die Schirmherrschaft übernimmt in diesem Jahr Staatssekretärin Dagmar Neukirch (Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt): „Die Selbsthilfe, ihre Gruppen und Verbände leben von der Eigeninitiative und Eigenverantwortung ihrer einzelnen Mitglieder. Aber jeder Mensch für sich allein kann nicht so viel erreichen wie eine starke Gemeinschaft von Gleichgesinnten. Den im Selbsthilfe-Ehrenamt Engagierten gebührt Respekt und eine angemessene Würdigung.“

Bewerbung bis zum 15. Juli 2024 möglich

Teilnahmeberechtigt sind ehrenamtlich in der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe tätige Gruppen wie auch Einzelpersonen (Betroffene und Angehörige) aus Sachsen. Ausgezeichnet werden die folgenden Kategorien:
  • herausragende Gruppe
  • innovativstes Projekt
  • engagiertester
  • Einzelkämpfer
  • Selbsthilfe-Lebenswerk.
Bewerbungen können bis zum 15. Juli 2024 per E-Mail an LV-Sachsen@vdek.com
Oder Sie reichen die Unterlagen postalisch bei der vdek-Landesvertretung Sachsen ein. Weitere Informationen zum Sächsischen Selbsthilfepreis der Ersatzkassen:

Organspende – wird alles einfacher?

Deutsche Stiftung Organtransplantation: Organspende-Register gewährleistet, dass der persönliche Wille umgesetzt wird

„Das Organspende-Register bringt Sicherheit und Klarheit für jede Bürgerin und jeden Bürger und gewährleistet, dass der persönliche Wille umgesetzt wird. Vor allem für die Angehörigen bedeutet dies eine große Entlastung, da sie ansonsten im Ernstfall entscheiden müssten, ohne den Willen der verstorbenen Person zu kennen. Eine unmittelbare Steigerung der Organspendezahlen, auf die wir alle so sehr hoffen, ist durch das Register allein jedoch nicht zu erwarten.“

Der Medizinische Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), Dr. med. Axel Rahmel, unterstützt die Einführung des Organspende-Registers. „Das Register ergänzt und optimiert die bereits bestehenden Möglichkeiten, den eigenen Willen zum Beispiel in einem Organspendeausweis oder einer Patientenverfügung zu dokumentieren. Da auf das Register im Falle einer möglichen Organspende jederzeit ein sicherer Zugriff besteht, ist gewährleistet, dass der eigene dokumentierte Wille – sei er für oder gegen eine Organspende – auch berücksichtigt wird. Im Register können alle Bürger ihren Willen sicher und verlässlich dokumentieren. Organspendeausweise können verloren gehen oder im entscheidenden Moment nicht auffindbar sein.

In den seltenen Fällen, in denen eine Organspende überhaupt in Betracht kommt, wird der Wille der verstorbenen Person nun im Register sicher einsehbar sein. Das bedeutet insbesondere auch für die Angehörigen eine große Entlastung in einer Ausnahmesituation der Trauer und des Verlustes, in der sie ansonsten diese Entscheidung treffen müssten, ohne den Willen der verstorbenen Person zu kennen.

Allerdings sollten wir allein durch die Einführung des Organspende-Registers keine sprunghafte Steigerung der Organspende erwarten. Dieser Effekt wurde bisher international noch in keinem Land beobachtet. Der Erfolg des Registers hängt maßgeblich davon ab, wie intensiv es durch die Bürgerinnen und Bürger genutzt wird. Internationale Erfahrungen zeigen, dass sich meist diejenigen registrieren, die sich bereits für oder gegen eine Organspende entschieden haben. Es gilt jedoch gerade auch diejenigen zu erreichen, die sich noch keine Meinung gebildet haben. Dazu kommt, dass der Zugang zum Register möglichst niederschwellig sein sollte, was allerdings angesichts der erforderlichen datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen nicht zu erwarten ist. Von daher brauchen wir eine umfassende kommunikative Begleitung der Einführung des Organspende-Registers.

Hier liegt nun eine weitere Chance: Durch die begleitende Aufklärungskampagne und die mediale Berichterstattung rückt derzeit das Thema Organspende in den Fokus der Gesellschaft. Wir hoffen, dass sich hierdurch viele Bürgerinnen und Bürger mit dem Thema Organspende persönlich, in der Familie oder im Freundeskreis auseinandersetzen, eine Entscheidung treffen und diese dann auch dokumentieren.“

Weitere Indormationen zur Organspende im Internet

Ja oder nein zur Organ- und Gewebespende? Es ist Ihre Entscheidung! Es gibt kein Richtig und kein Falsch!

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat zahlreiche informationen bereitgestellt, die Ihnen helfen können, Ihre persönliche Enstcheidung zu treffen:

https://www.organspende-info.de/

Im Podcasts der BZgA werden zahlreiche Fragen beantwortet:

https://www.organspende-info.de/informieren/podcasts/

Füllen Sie Ihren Organspendeausweis auf der Internetseite des BZgA direkt online aus. Sie können ihn dann als PDF herunterladen, speichern oder ausdrucken. Ihre Daten und Ihre Entscheidung für oder gegen eine Organspende werden an keiner Stelle registriert.

https://www.organspende-info.de/organspendeausweis-download-und-bestellen/

Sie können den Organspendeausweis auch als Plastikkarte, sowie den Informationsflyer zum Organspendeausweis kostenfrei bestellen.

https://shop.bzga.de/organspendeausweis-als-plastikkarte/

Eintrag ins Organspende-Register

Ihre Erklärung für oder gegen eine Organ- und Gewebespende ist freiwillig und kostenlos. Der Eintrag kann von Ihnen jederzeit geändert oder gelöscht werden. Das Organspende-Register wird vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geführt.

https://www.organspende-info.de/organspende-register/


 

Interessenvertreter in Sachsens Ausschüssen gesucht

Liebe Mitglieder des DDB-Landesverbandes Sachsen, wir suchen sachkundige Vertreterinnen und Vertreter der Interessen von Patientinnen und Patienten:
  • in den Zulassungsausschüssen Ärzte/Psychotherapeuten und Krankenkassen (Chemnitz, Dresden, Leipzig)
  • im Berufungsausschuss
  • im Landesausschuss Ärzte
  • im Landesausschuss Krankenkassen
  • im erweiterten Landesausschuss (Ärzte, Krankenkassen, Krankenhäuser)
  • im Landesausschuss Zahnärzte.
Die Legislatur 2021 bis 2024 geht zu Ende und wir bereiten die neue Legislatur (2025 bis 2028) vor.
Ich möchte Sie an dieser Stelle fragen, ob Sie sich für die Mitarbeit für die kommende Legislatur bewerben wollen.
Für den Fall Ihrer Bereitschaft, bitte ich Sie, sich mit der Geschäftsstelle für die Abstimmung über das weitere Vorgehen in Verbindung zu setzen.
Kontakt per E-Mail:
info@diabetikerbund-sachsen.de
Die Mitglieder des Koordinierungsausschusses werden in ihrer Zusammenkunft Ende August 2024 das Benennungsverfahren zur Wahrnehmung der in § 140f Abs. 2 und 3 SGB V in Verbindung mit § 4 PatBeteilungsV benannten Beteiligungsrechte durchführen. Anschließend werden sie einen entsprechenden Vorschlag an die Koordinierungsstelle im Bund sowie an das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt übersenden. Danach werden wir über das Abstimmungsergebnis auf Bundesebene informiert. Das Ergebnis wird Ihnen danach umgehend mitgeteilt.
Schon jetzt sagen ich herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
Für Fragen zum Thema und zum Ablauf des Nominierungs-Prozesses erreichen Sie mich auch telefonisch unter 0351 452 66 52.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Böhmer
Beauftragter des
Landesvorstandes

Die Abnehmspritze ist keine Kassenleistung
G-BA vollzieht den gesetzlichen Verordnungsausschluss für das Abmagerungsmittel Wegovy® nach

Arzneimittel, die zum Abnehmen eingesetzt werden, hat der Gesetzgeber bereits im Jahr 2004 als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung ausgeschlossen. Solche Arzneimittel gelten als sogenannte Lifestyle-Arzneimittel (§ 34 Abs. 1 Satz 7 SGB V). Dieser gesetzliche Verordnungsausschluss greift auch für das Fertigarzneimittel Wegovy® mit dem Wirkstoff Semaglutid, das zur Gewichtsreduktion zugelassen ist. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat den Ausschluss als Kassenleistung heute durch einen Beschluss formal nachvollzogen und Wegovy®, auch bekannt als „Abnehmspritze“, in der Arzneimittel-Richtlinie (Anlage II – Lifestyle-Arzneimittel) entsprechend gelistet. Die gesetzliche Regelung zum Verordnungsausschluss galt aber bereits zuvor. Arzneimittel mit dem Wirkstoff Semaglutid, die nicht zur Gewichtsregulierung zugelassen sind und bei anderen Indikationen wie dem Diabetes mellitus Typ 2 angewendet werden, fallen nicht unter den gesetzlichen Verordnungsausschluss.
Im Stellungnahmeverfahren zum Beschlussentwurf hatte sich der G-BA intensiv mit Forderungen auseinandergesetzt, für Wegovy® Sonderregelungen zumindest bei starkem Übergewicht (ab einem BMI über 30) aufgrund des erhöhten Risikos für das Auftreten von Begleit- und Folgeerkrankungen in diesen Fällen zu treffen.

Einen solchen Entscheidungsspielraum sah der G-BA aufgrund des generellen gesetzlichen Verordnungsausschlusses jedoch nicht.

Ein Wirkstoff – drei Fertigarzneimittel

Das pharmazeutische Unternehmen bringt den Wirkstoff Semaglutid für verschiedene Anwendungsgebiete und unter jeweils anderen Produktnahmen auf den Markt: Wegovy®, Rybelsus® und Ozempic®.

Wegovy® ist – ergänzend zu einer kalorienreduzierten Ernährung und verstärkter körperlicher Aktivität – für adipöse oder stark übergewichtige Patientinnen und Patienten zur Gewichtsregulierung zugelassen. Aufgrund des Anwendungsgebietes „Gewichtsregulierung“ gilt der gesetzliche Verordnungsausschluss. Deshalb kann Wegovy® auch nicht im jüngst vom G-BA beschlossenen DMP Adipositas berücksichtigt werden – der G-BA hat hier keinen Ermessensspielraum.

Rybelsus®/Ozempic® sind zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 zugelassen: Eine Verordnung ist in diesem zugelassenen Anwendungsgebiet seit Markteintritt in Deutschland möglich – die gesetzlichen Krankenkassen tragen die Kosten.

Inkrafttreten

Der Beschluss tritt nach Prüfung des Bundesministeriums für Gesundheit und Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft.

Quelle: G-BA


 

Diabetes-Mythen unter der Lupe
Mythos: Frauenherzen schlagen schneller als Männerherzen

Der Glaube, es gäbe bei der Anzahl der Herzschläge pro Minute Unterschiede zwischen den Geschlechtern, ist verbreitet.
Eine Studie aus den Vereinigten Staaten kam bei dieser Frage zu einem aufschlussreichen Ergebnis: Durchschnittlich schlägt das Herz in Ruhe 66 Mal pro Minute. Die Studie, an der 92.000 Menschen teilnahmen, zeigte aber, dass es einen kleinen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt: Während bei 95 Prozent der Männer zwischen 50 und 80 Schläge pro Minute gezählt wurden, waren es bei den Frauen zwischen 53 und 82 Schläge pro Minute. Insofern kann man sagen, dass dieser Mythos ein klein wenig Wahrheit birgt. Übrigens: Der Puls wird nicht vom Geschlecht bestimmt, sondern ist bei jedem Menschen individuell. Einfluss darauf, wie schnell das Herz schlägt, haben auch körperliche Belastungen oder die Tageszeit.

zusammengestellt von Christoph Meyer
Quelle: stiftung-gesundheitswissen.de