Schaufensterkrankheit und chronische Wunden

Holistische Verfahren zur Behandlung von Gefäßerkrankungen individuell prüfen

Die komplexe Natur vaskulärer Erkrankungen erfordert eine interdisziplinäre Herangehensweise, die zudem die verschiedenen Versorgungsstrukturen miteinander verknüpft. Professor Dr. med. Jörg Heckenkamp, Präsident der DGG und Kongresspräsident 2023, rechnet mit maßgeblichen Veränderungen in Medizin und Forschung durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse, sich wandelnde sozio-ökonomische Rahmenbedingungen wie den Fachkräftemangel, aber auch durch die digitale Transformation. „Wir erleben, dass Robotik, Künstliche Intelligenz und virtuelle Realität im Gesundheitswesen immer mehr Einzug halten. Das Thema Patient*innensicherheit bleibt dabei aber im Fokus“, sagt Heckenkamp.

Chronischen Wunden liegt häufig Gefäßerkrankung zugrunde

Patient*innensicherheit und die Frage des jeweiligen Nutzens stehen auch bei Empfehlungen zu neuen Behandlungsformen von chronischen Wunden im Mittelpunkt. Jährlich befinden sich in Deutschland über eine Million Menschen mit dieser Erkrankung in Behandlung. Volkskrankheiten wie der Diabetes mellitus oder Adipositas begünstigen die Entstehung einer chronischen Wunde, besonders häufig sind daher ältere Menschen betroffen. „In mehr als zwei Dritteln der Fälle liegt einer chronischen Wunde jedoch eine Erkrankung des venösen, arteriellen oder lymphatischen Gefäßsystems zugrunde, das wird häufig unterschätzt. Den Gefäßmediziner*innen kommt hier also eine entscheidende Rolle in der Behandlung zu“, sagt Dr. med. Thomas Karl, Direktor des Zentrums für Gefäß- und Endovascularchirurgie der SLK Kliniken Heilbronn.

Häufig werde die ursächliche Erkrankung bei einer chronischen Wunde jedoch nicht erkannt, was das Leiden der Patient*innen verlängere. Wesentlich sei die Therapie der Grunderkrankungen, wie eine Revaskularisation bei der Schaufensterkrankheit (periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)), eine Kompression bei dem Ulcus cruris venosum (UCV) oder eine Druckentlastung beim diabetischen Fußsyndrom. Die Wirksamkeit dieser Therapien beruht auf ausreichender wissenschaftlicher Evidenz, im Gegensatz zu Methoden der Lokaltherapie wie Fischhaut, Kaltplasma, Wachstumsfaktoren oder Hämoglobinspray. „Diese Methoden werden häufig eingesetzt, um die Wundheilung zu unterstützen“, so Dr. Karl. „Die Wirksamkeit hinsichtlich einer beschleunigten Wundheilung ist bei den meisten jedoch nicht bewiesen.“

Weiter und länger laufen mit Gehtraining

„Gute Evidenz gibt es hingegen bei schonenden, holistischen Therapieverfahren der Schaufensterkrankheit, wie dem Gehtraining“, erklärt Privatdozentin Dr. med. Barbara Rantner, Leitende Oberärztin der Abteilung für Gefäßchirurgie des LMU Klinikums. Mit weltweit etwa 200 Millionen Betroffenen handelt es sich dabei um eine der weitverbreitetsten Erkrankungen der Arterien. Sie verläuft in verschiedenen Stadien und wird meist im Stadium belastungsabhängiger Schmerzen in der Beinmuskulatur diagnostiziert, in der sie sich durch wiederkehrende krampfartige Schmerzen äußert. Die Therapie erfolgt medikamentös durch eine leitliniengerechte Einstellung des Bluthochdrucks und der erhöhten Blutfette (best medical treatment, BMT).

„Für den Erfolg der medikamentösen Behandlung entscheidend sind auch Änderungen in der Lebensstilführung“, betont die Oberärztin. „Für Betroffene empfiehlt sich eine Nikotinentwöhnung sowie ein angeleitetes Gehtraining.“ Dass das Training die Mobilität der Patient*innen verbessert, sei durch groß angelegte Studien belegt. Patient*innen könnten so länger und weiter laufen, ohne dass Schmerzen auftreten. Lässt sich die Mobilität der Erkrankten durch das Gehtraining nicht verbessern, stünden noch invasive Verfahren wie eine Katheter-gestützte Gefäßdehnung oder offen-chirurgische Methoden zur Verfügung.

Quelle: Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin e. V. (DGG)


 

Schneller die passende Diabetes-Einrichtung finden

DDG optimiert Zertifizierung durch klare Namensgebung und vergibt erstmals Zertifikat-Awards

25 Kliniken und ambulante Behandlungszentren sind derzeit von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) zertifiziert. Sie bieten Menschen mit Diabetes eine hochwertige und evidenzbasierte Versorgung durch qualifizierte Diabetesbehandlungsteams. Eine umfangreiche Analyse zur Verständlichkeit und Außenwirkung ergab, dass die Unterschiede zwischen den Zertifikatsnamen nicht ausreicheichend deutlich wurden und zu wenig Rückschluss auf den Versorgungsschwerpunkt gaben. Um Patientinnen und Patienten die Suche nach einer geeigneten Einrichtung zu erleichtern sowie Kliniken und Zentren für ihre Leistungen durch eine deutlichere Abgrenzung untereinander mehr zu würdigen, benennt die DDG ihre Zertifikate zum 1. Juli 2023 um. Ab diesem Zeitpunkt erhalten neu zertifizierte Einrichtungen die neuen Urkunden und bereits zertifizierte Institutionen können ihre bestehenden Zertifikate durch neue Urkunden ersetzen. Zudem gibt die DDG erstmals Zertifikat-Awards aus.

Diabetes ist die Volkskrankheit Nr. 1 in Deutschland und betrifft aktuell etwa 8,7 Millionen Menschen. Sie profitieren von einer fachübergreifenden Behandlung in spezialisierten Zentren, Kliniken oder Praxen, denn das Krankheitsbild selbst und das Zusammenspiel mit Folge- und Nebenerkrankungen ist hochgradig komplex. Seit 2005 zertifiziert die DDG diejenigen Einrichtungen, die die hohen Anforderungen für eine optimale Behandlung und Versorgung von Menschen mit Diabetes erfüllen. Das Qualitätssiegel soll Betroffenen damit als Wegweiser auf der Suche nach geeigneten Behandlungseinrichtungen dienen.

Neue Wort-Bild-Marke bringt mehr Transparenz

Ab 1. Juli 2023 werden die bisherigen Zertifikate umbenannt. Die neue Benamung soll die Verständlichkeit für Patientinnen und Patienten fördern und die zertifizierten Einrichtungen weiter voneinander abgrenzen. So können sich Klinken, die Grundstandards zur Diabetesversorgung vorhalten, ab sofort als „Klinik mit Diabetes im Blick DDG“ zertifizieren lassen. Einrichtungen, die Strukturen und Prozesse für eine hervorragende Diabetesversorgung gewährleisten, können sich „Diabeteszentrum DDG“ nennen und die höchste Zertifizierungsstufe erhalten Zentren, die ein Qualitätsmanagement für höchste Ansprüche an die Diabetesversorgung bieten. Diese dürfen sich dann als „Diabetes Exzellenz-Zentrum DDG“ bezeichnen.

„Die Umbenennung der DDG Zertifikate und die damit verbundene neue prägnante, leicht verständliche Wort-Bild-Marke wird den Einrichtungen gerechter, indem sie deren hohen Aufwand für eine Zertifizierung besser würdigt. Gleichzeitig schaffen wir mehr Transparenz in der komplexen Versorgungslandschaft und erleichtern damit Menschen mit Diabetes die Suche nach für sie geeigneten Einrichtungen“, erklärt Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland, Vorsitzender des DDG Ausschusses Qualitätssicherung, Schulung und Weiterbildung (QSW). Die bisherigen Zertifizierungen erhalten ihre Gültigkeit und an den Anerkennungskriterien ändert sich nichts.

DDG gibt erstmals Zertifikat-Awards aus

Neben den bisherigen Urkunden gibt die DDG ab sofort auch Zertifikat-Awards in 3D aus. Diese können sich die Einrichtungen beispielsweise im Empfangsbereich aufstellen, um zusätzlich auf ihre besonderen Leistungen aufmerksam zu machen. „Wir haben diese Awards ins Leben gerufen, um die Einrichtungen in ihrem professionellen Außenauftritt und der Kommunikation ihrer Leistungen zu unterstützen“, so Dr. Rebekka Epsch, Leiterin des Teams „Wissenschaft, Versorgung & Zertifizierung“ in der DDG Geschäftsstelle. „Sie visualisieren und honorieren die Leistung des gesamten Diabetesteams und sind täglich sichtbar – für das Team selbst, aber auch für dessen Patientinnen und Patienten.“

Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft


 

DDG bietet neues Zertifikat für Diabetes-Einrichtungen an

Bessere psychologische Versorgung von Menschen mit Diabetes

In nationalen und internationalen Leitlinien sowie Disease Management Programmen (DMP) wird sowohl die somatische als auch die psychologische Betreuung von Menschen mit Diabetes gleichermaßen gefordert. Doch die Versorgungsrealität zeigt: Die psychologische Therapie ist weiterhin unterfinanziert und wird meist nur als optionales „Add-on“ verstanden. Um die Unterstützung von Menschen mit Diabetes mit psychischen Problemen zu verbessern, hat die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) das neue Zertifizierungsmodul „Diabetes und Psyche“ eingeführt. Das Modul richtet sich an ambulante und stationäre Diabeteseinrichtungen, die eine besondere Expertise in der Behandlung von diabetes-assoziierten psychischen Problemen oder diabetes-bezogenen Belastungen nachweisen können. Das Angebot soll die Transparenz für Patientinnen und Patienten sowie Zuweiser erhöhen und die Qualität der Diabetestherapie in allen Sektoren steigern.

Chronische Erkrankungen wie ein Diabetes mellitus sind häufig mit hohen psychischen Belastungen verbunden. So weist etwa jeder dritte Mensch mit Diabetes erhöhte diabetes-bezogene Belastungen und jeder Achte eine komorbide Depression auf. Aber auch Angst- und Essstörungen sowie Abhängigkeitserkrankungen und Motivationsprobleme sind bei Menschen mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 weit verbreitet. „Werden diese nicht frühzeitig fachgerecht identifiziert und behandelt, kann es zu einer Chronifizierung und schlimmstenfalls lange andauernder Arbeitsunfähigkeit führen. Das hat neben dem persönlichen Leid auch hohe Kosten für das Gesundheitssystem zur Folge“, führt Prof. Dr. Bernhard Kulzer, Mitglied des Ausschusses Qualitätssicherung, Schulung und Weiterbildung (QSW) der DDG und Vorsitzender der AG Diabetes und Psychologie aus.

Frühzeitige Unterstützung, Intervention und Beratung können Menschen mit Diabetes bei der Bewältigung ihrer Erkrankung helfen. Um die Versorgungsrealität zu verbessern hat der Ausschuss Qualitätssicherung, Schulung und Weiterbildung (QSW) der DDG in Zusammenarbeit mit der DDG Arbeitsgemeinschaft „Diabetes und Psychologie“ das neue Zertifizierungsmodul „Diabetes und Psyche“ initiiert. „Das Zertifikat soll sowohl Menschen mit Diabetes als auch Behandlern transparent machen, welche Einrichtungen eine besondere Expertise in der psychologischen Behandlung bei Diabetes aufweisen, sodass sie sich gezielt an sie wenden können“, führt Kulzer aus.

Das Zertifikat können ambulante sowie stationäre Behandlungseinrichtungen im Rahmen der Anerkennungsverfahren „Diabetes Exzellenzzentrum DDG“ und „Diabeteszentrum DDG“ optional erwerben. Voraussetzung für den Erwerb ist, dass in der jeweiligen Einrichtung nachgewiesenermaßen ausreichend Hintergrundwissen über die besonderen Herausforderungen und Probleme von Menschen mit Diabetes vorliegen. Die Einrichtungen müssen dabei eine definierte Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität bei der Therapie von Menschen mit diabetes-bezogenen psychischen Belastungen, nachweisen. Zertifizierte Einrichtungen müssen ihre Ergebnisqualität nach einem Zeitraum von 6 Monaten offenlegen. Durch gezielte Hospitationen und Kooperationen soll eine verstärkte Vernetzung der zertifizierten Einrichtungen erfolgen, was die Qualität der Einrichtungen verbessern soll.

„Diese Maßnahme ist ein wichtiger Schritt, die bisher noch suboptimale psychologische Betreuung von Menschen mit Diabetes zu verbessern“, erklärt DDG Expertin Professor Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Karin Lange, ehemalige Leiterin der Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. „Das Zusatzmodul soll außerdem zeigen, dass psychologische Versorgungsangebote nicht nur ein `Nice to have´ bei psychiatrischen Diagnosen sind, sondern – wie in Leitlinien und DMP gefordert – ein integraler Bestandteil der Diabetesbehandlung in allen Sektoren sein sollten.“

Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft


 

Mütter mit Diabetes und ihre Babys profitieren vom Stillen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät Frauen, nach der Entbindung zu stillen. Davon profitierten Mütter und ihre Babys gleichermaßen. Darüber hinaus wirkt sich das Stillen bei Frauen mit Diabetes mellitus Typ 1 oder Gestationsdiabetes günstig auf deren Stoffwechsellage aus, so der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e. V. (VDBD). Bei den Kindern sinkt zudem das Risiko, im Laufe ihres Lebens einen Diabetes zu entwickeln. Anlässlich der Weltstillwoche vom 1. bis 7. August 2023 erklärten Experten, worauf Diabetespatientinnen während des Stillens achten müssen. Sie raten Betroffenen dazu, multiprofessionelle Diabetesambulanzen aufzusuchen und sich dort ausführlich beraten zu lassen.

Die gesundheitlichen Vorteile des Stillens für Mutter und Kind sind wissenschaftlich belegt. Für Frauen sinkt das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen wie Brust- und Eierstockkrebs sowie für Stoffwechselerkrankungen wie Osteoporose oder Diabetes mellitus. Stillkinder entwickeln eine bessere Immunabwehr und sind so effektiver gegen Infektionen der Luftwege, der Harnwege, des Magen-Darm-Trakts sowie Mittelohrentzündungen geschützt. Sie haben zudem ein geringeres Risiko im Verlauf ihres Lebens übergewichtig zu werden. „Diese Vorteile sollten auch Frauen mit Diabetes Typ 1 oder Schwangerschaftsdiabetes und ihren Kindern zugutekommen“, so Dr. rer. med. Lars Hecht, M.Sc., Vorstandsmitglied des VDBD. Zwar hat sich die Aufklärung der Mütter mit Diabetes in den letzten Jahren deutlich verbessert, doch ein Diabetes Typ 1 kann das Stillen von Anfang an erheblich erschweren: Häufig ist der Milcheinschuss verzögert oder es ist die Zufütterung aufgrund einer nachgeburtlichen Unterzuckerung des Kindes geboten. Zudem werden die Mutter und ihr Baby manchmal auch wegen einer notwendigen Verlegung des Neugeborenen in eine Kinderklinik getrennt und das Stillen dadurch erschwert.

Gestationsdiabetes: Stillen reduziert Risiko für Diabetes Typ 2

Jährlich erhält jede zehnte Schwangere – also rund 70 000 Frauen – die Diagnose „Gestationsdiabetes“. Das ist eine erstmalig in der der Schwangerschaft auftretene Störung der Blutzuckerverarbeitung. Doch häufig manifestiert sich in den Folgejahren eine Diabeteserkrankung: Fast zwei Drittel der insulinpflichtigen Frauen mit Gestationsdiabetes entwickeln innerhalb von drei Jahren nach der Entbindung einen Typ-2-Diabetes – innerhalb von 15 Jahren sogar mehr als 90 Prozent. Übergewichtige Frauen sind besonders gefährdet. „Untersuchungen zeigen, dass diese Frauen ihre Stoffwechsellage verbessern, wenn sie nach der Geburt ihr Kind stillen“, erklärt Hecht. Je länger sie mit Muttermilch versorgen, desto deutlicher sinkt das Risiko für einen manifesten Diabetes mellitus Typ 2. Das Diabetesrisiko kann bei stillenden Frauen mit Gestationsdiabetes um mehr als 40 Prozent gesenkt werden und damit die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes um 10 Jahre verzögern. Ein Grund dafür ist, dass die Milchproduktion und die damit verbundene Serotoninfreigabe das schnelle Wachstum von Beta-Zellen stimuliert und so die Insulinproduktion anregt. So haben Frauen mit Diabetes, die ihre Babys stillen, niedrigere Blutzuckerkonzentrationen im Blut als nicht-stillende Diabetespatientinnen. Zudem verbraucht Stillen Energie und fördert daher die mütterliche Gewichtsnormaliserung nach der Entbindung.

Diabetes Typ 1: Stillen verringert Insulinbedarf und schützt Kind

Gleiches gilt für Frauen mit Diabetes Typ 1, was bei ihnen jedoch die Angst vor nächtlichen Unterzuckerungen schürt. Häufig meiden sie das Stillen, da sie die Notwendigkeit für nächtliche Mahlzeiten fürchten. „Dass eine zusätzliche Kohlenhydratversorgung in der Nacht notwendig ist, ist jedoch inzwischen widerlegt“, betont Professor Dr. med. Ute Schäfer-Graf, Leiterin des Diabeteszentrums für Schwangere am St. Joseph Krankenhaus in Berlin. „Wichtig ist jedoch, dass stillende Mütter mit Diabetes Typ 1 den aktuellen Insulinbedarf anpassen und berücksichtigen, dass der Insulinbedarf beim Stillen sinkt sowie regelmäßig den Blutzucker messen und die Gesamtmenge der Kohlehydrataufnahme im Blick behalten. Für das Kind sinkt durch das Stillen die Gefahr deutlich, selbst an Typ-1-Diabetes zu erkranken.

Wichtig: Insulin nach Geburt anpassen und Blutzucker prüfen

Schäfer-Graf rät Frauen mit insulinpflichtigem Diabetes das Basalinsulin nach der Geburt anzupassen. „In der Regel beträgt die nötige Insulindosis nur die Hälfte des vorgeburtlichen Bedarfs“, rechnet die Fachärztin für Gynäkologie und Diabetologin DDG, vor. Auch während des Stillens reduziert sich der Insulinbedarf dauerhaft: So benötigen die Frauen in der Regel rund 25 Prozent weniger Insulin. „Die Angst, das Baby könne das Insulin über die Muttermilch zu sich nehmen, ist unbegründet. Insulinmoleküle können nicht in die Muttermilch gelangen“, gibt Schäfer-Graf Entwarnung. Eine optimale Stoffwechseleinstellung erreichen Frauen am besten durch regelmäßige Blutglukosekontrollen, ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung. Ebenfalls wichtig: Viel Trinken, um den gestiegenen Flüssigkeitshaushalt zu gewährleisten – insbesondere in warmen Monaten, wie derzeit.

Hecht und Schäfer-Graf raten Frauen mit Diabetes Typ 1 und 2 oder Schwangerschaftsdiabetes, bereits während ihrer Schwangerschaft multiprofessionelle Diabetesambulanzen aufzusuchen. Dort können sie sich mit dem Thema Stillen vertraut zu machen, sich ausgiebig beraten lassen und die Technik der vorgeburtshilflichen Kolostrumgewinnung erlernen. Kolostrum kann den Neugeborenen als Prophylaxe gegen Hypoglykämie nach der Geburt gefüttert werden.

Quelle: Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e. V. (VDBD)


 

Insulinfreiheit bei Typ-1-Diabetes durch Stammzelltransplantation

Neues vom Amerikanischen Diabeteskongress (ADA) in San Diego, 23. – 26. Juni 2023

Am 23. Juni 2023 wurden auf dem ADA-Kongress von Trevor W. Reichman, dem Chirurg. Direktor der Pankreas- und Inselzelltransplantation der Universität Toronto, und seinen Mitarbeitern die Resultate ihrer allogenen Stammzelltransplantation bei insgesamt 6 Typ-1-Diabetespatienten präsentiert.

Zwei von ihnen sind bereits länger als ein Jahr insulinfrei und drei weitere, die später implantiert wurden, sind auf gutem Wege dazu. Ein Patient fiel aus nicht transplantationsbedingten Gründen aus der Studie heraus.

Der HbA1c-Wert der 6 Probanden war basal im Mittel bei 8.1% gelegen, im Jahr zuvor waren im Mittel 3.3 schwere Hypoglykämien aufgetreten. Das mittlere Alter der Patienten lag bei 44 Jahren, die mittlere Diabetesdauer bei 23 Jahren. Drei waren Frauen und drei Männer. Die allogenen aus Stammzellen gewonnenen Inselzellen wurden einmalig in die Pfortader infundiert. Die Immunsuppression wurde mit Anti-Thymozytenglobulin induziert und mit Tacrolimus/Sirolimus weitergeführt. Nach der Infusion der aus Stammzellen gewonnenen Betazellen (VX-880, Vertex Pharmaceuticals) zeigten alle Patienten eine C-Peptidproduktion, eine Abnahme des HbA1c trotz reduzierten Insulingebrauchs und keine schweren Hypoglykämien ab dem 90. Tag. Die beiden Probanden, die bisher mindestens ein Jahr lang verfolgt werden konnten erfüllten den primären Studienendpunkt: HbA1c <7.0 % ohne schwere Hypoglykämien. Der 1. Proband erreichte im 21. Monat ein HbA1c von 5.3%, der zweite im 12. Monat von 6.0%. Die Insulinproduktion nach einer Testmahlzeit war bei beiden verzögert, das ADA-Ziel der Time-in-Range (TIR) im kontinuierlichen Glukose-Monitoring von >70 % wurde von beiden erreicht. Alle 6 Patienten wiesen kurz nach Infusion von VX-880 einen transienten Anstieg der Leberenzyme auf, die sich wieder normalisierten. Es wurden keine ernsten therapiebezogenen unerwünschten Nebenwirkungen beobachtet.

Kommentar

Die Mitautorin, Frau Maria Cristina Nostro, PhD am McEwen Stem Cell Institute in Toronto, welche zu Beginn der Sitzung eine einleitende Übersicht gab, bezeichnete die Resultate als „extremely exciting … All the work we have put into this, it´s a labor of love. We habe been trying to generate the cells for so long, and now to see this, it is fantastic“. Jetzt läuft eine Studie mit VX-880 an 10 Patienten aus den USA, Norwegen, der Schweiz und den Niederlanden an. Wenn auch die heutigen Fortschritte in der Inseltransplantation die Wahrscheinlichkeit erhöhen, eine Heilung vom Typ-1-Diabetes zu erzielen, wenn auch mit Immunsuppression, so benötigt man doch jeweils 2 – 3 Spenderorgane pro Transplantation und Spenderpankreata sind knapp.

Deshalb wird nach alternativen Quellen für Betazellen zur Transplantation gesucht. Es ist zu hoffen, dass mit der Stammzelltransplantation ein Durchbruch in der Therapie des Typ-1-Diabetes erzielt werden kann.

Publiziert am 17. Juli 2023 von Prof. Dr. med. Dr. h. c. Helmut Schatz, Bochum
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie e. V.


 

Empfehlung zur Impfung für Menschen mit Diabetes mellitus

Gegen Influenza-Viren wird idealerweise zu Herbstbeginn geimpft. Die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (STIKO) empfiehlt Menschen mit Diabetes mellitus, sich jährlich gegen Grippe impfen zu lassen.

Sie haben wie alle Menschen mit einer chronischen Erkrankung ein erhöhtes Risiko für Influenzainfektionen. Außerdem kann bei ihnen eine Virusgrippe schwerer verlaufen. Das gilt auch für eine Ansteckung mit dem SARS-CoV-2-Virus. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe rät Menschen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes, sich nach Rücksprache mit ihrem behandelnden diabetologischen Team oder der Hausarztpraxis möglichst bald gegen beides impfen zu lassen.

„Wer mit einer chronischen Grunderkrankung wie Diabetes mellitus lebt, hat bei einer Grippe- oder Coronainfektion ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf“, sagt Professor Dr. med. Thomas Haak, Vorstandsmitglied von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim.

Jährliche Impfung notwendig

Influenza-Viren unterliegen einem ständigen Wandel, da sie unaufhörlich neue Varianten entwickeln. Professor Haak erklärt: „Für Grippe und Corona gilt gleichermaßen: Leider ist man nach einer einmaligen Infektion nicht dagegen immun.“ Infolgedessen ist eine jährliche Impfung mit einem aktualisierten Impfstoff notwendig. Nach dem Impftermin dauert es etwa zwei bis drei Wochen, bis ein wirksamer Schutz aufgebaut ist. Bei Menschen, die mit Diabetes oder anderen chronischen Erkrankungen leben, werden die Kosten für die Grippeimpfung üblicherweise von der Krankenkasse übernommen.

Grippaler Infekt, Influenza oder Corona?

Ein gewöhnlicher grippaler Infekt beginnt oft mit Erkältungssymptomen wie Schnupfen und Halsschmerzen, die sich über einige Tage steigern, um dann wieder abzuklingen. Eine Virusgrippe und die Erkrankung COVID-19, ausgelöst durch SARS-CoV-2, zeigen hingegen häufig deutlich stärkere Symptome: Plötzlich auftretendes hohes Fieber bis zu 40 Grad Celsius, ein trockener Reizhusten, heftige Kopf- und Gliederschmerzen und ein anhaltendes Erschöpfungsgefühl zählen dazu. Bei Menschen mit chronischen Erkrankungen können sowohl die Grippe als auch COVID-19 schwerer und länger verlaufen, da ihr Immunsystem schwächer als bei Stoffwechselgesunden ist. Ebenso kommen Rückfälle bei ihnen häufiger vor. Professor Haak betont: „Ältere Menschen mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 ab 60 Jahren haben außerdem ein erhöhtes Risiko, im Zuge einer Grippe oder COVID-19 eine Lungenentzündung zu entwickeln.“ Für diese vulnerable Gruppe sei die Vorbeugung gegen Ansteckungen besonders wichtig.

COVID-19 und Impfen – Antworten auf häufig gestellte Fragen: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html#:~:text=Die%20Grundimmunisierung%20besteht%20i.d.R.,%2D8%20Wochen%20(3%20Impfstoffdosen)

Quelle: diabetesDE


 

Grippeimpfung: Gut geschützt durch die Influenza-Saison

Aktuell lassen sich wieder viele Menschen gegen Grippeviren impfen. Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat mit Blick auf die saisonale Influenza jüngst zu der Schutzmaßnahme aufgerufen.
Aber für wen wird die Impfung eigentlich empfohlen?
Kann man sich gleichzeitig gegen Grippe und Covid-19 impfen lassen?
Und gegen welche Krankheiten sollte man sich noch mit einer Impfung schützen?
Dazu informiert die Stiftung Gesundheitswissen.
Die Grippeschutzimpfung kann zwar nicht jede Erkrankung verhindern. Sie schützt aber in sehr vielen Fällen und kann bei einer Infektion dazu beitragen, dass es zu weniger schweren Krankheitsverläufen oder weniger schweren Komplikationen kommt. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die jährliche Auffrischung des Grippeschutzes daher bestimmten Personengruppen. Dazu gehören u. a. Menschen über 60 Jahren, Erwachsene und Kinder ab sechs Monaten mit speziellen Vorerkrankungen sowie Schwangere. Eine Impfung gegen Grippe sollte zwischen Oktober und Mitte Dezember erfolgen. Als Schutz für die gesamte Grippesaison reicht eine einmalige Impfung. Die Grippeimpfung kann entweder mit einem Totimpfstoff oder einem Lebendimpfstoff erfolgen. Der Impfstoff selbst wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen.

Kann man sich gleichzeitig gegen Grippe und Covid-19 impfen lassen?

Nach der Grundimmunisierung wird die Auffrischung der Corona-Schutzimpfung von der STIKO ebenfalls einmal jährlich, im Herbst – nach einem Abstand von mindestens 12 Monaten – für bestimmte Personengruppen empfohlen. Dazu gehören Menschen über 60 Jahren und Personen mit Vorerkrankungen oder Immunschwäche. Es ist möglich, sich gleichzeitig gegen Grippe und Covid-19 impfen zu lassen, wenn Totimpfstoffe eingesetzt werden. Da diese Impfstoffe jedoch einzeln verabreicht werden, sollte für jede Impfung eine eigene Impfstelle gewählt werden – für die eine etwa der linke, für die andere der rechte Oberarm.Es gibt auch andere Krankheiten, bei denen es möglich ist, sich gleichzeitig gegen die unterschiedlichen Erreger impfen zu lassen. Sogenannte Kombinationsimpfungen beispielsweise beinhalten Impfstoffe gegen verschiedene Krankheiten. Dazu gehört etwa die Dreifachimpfung gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten.

Welche (Standard-)Impfungen werden noch von der STIKO empfohlen?

Die empfohlenen Standardimpfungen stehen im aktuellen Impfkalender der STIKO. Der Kalender führt die Zeitpunkte und Zeitabstände für die Impfungen auf und wird jährlich vom Gremium auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse erarbeitet und veröffentlicht. Aktuell werden 17 Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene empfohlen. Dazu gehören die Schutzimpfungen u. a. gegen Masern, Kinderlähmung, Keuchhusten, Rotaviren, Rötelviren, Wundstarrkrampf und Windpocken.
Die meisten der nötigen Standardimpfungen werden bereits in den ersten 15 Lebensmonaten verabreicht. Damit der Impfschutz aufrechterhalten wird, folgen vom Kindes- bis zum Erwachsenenalter Auffrischungen. Hier empfiehlt sich der regelmäßige Blick in den Impfpass.

Wie unterscheiden sich Standardimpfungen von Indikationsimpfungen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt in Deutschland, welche Impfungen für den Menschen als Einzelperson sowie für die gesamte Bevölkerung nützlich sein können. Die Impfempfehlungen der STIKO werden in unterschiedliche Kategorien unterteilt: 1. Standardimpfungen, 2. Indikationsimpfungen, 3. Berufliche Impfungen und 4. Reiseimpfungen. Als Standardimpfungen gelten jene, die nach Ansicht der STIKO in der Regel jedes Kind und jeder Erwachsene erhalten sollte. Indikationsimpfungen werden meist Personen empfohlen, die ein erhöhtes Ansteckungsrisiko für eine Krankheit haben oder Risikopatienten sind und daher ein schwerer Verlauf bei einer Krankheit zu befürchten ist. Die Impfung gegen Gürtelrose wird z. B. allen Menschen über 60 Jahren als Standardimpfung empfohlen. Eine Indikation für die Impfung kann jedoch bereits ab 50 Jahren gegeben sein, wenn eine Grunderkrankung, z. B. eine angeborene oder erworbenen Immunschwäche, vorliegt. Empfehlungen für berufliche Impfungen richten sich an Menschen, die jobbedingt ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben. Tierärzten, Jägern, Forstpersonal und anderen Personen mit Umgang mit Tieren in Gebieten mit neu aufgetretener Wildtiertollwut wird beispielsweise empfohlen, sich gegen Tollwut impfen zu lassen. Und Reiseimpfungen werden bei Reisen in bestimmte Regionen empfohlen.

Wo kann ich mich impfen lassen?

Seit März 2020 ist es allen Ärzten erlaubt, jede Impfung durchzuführen. Es ist also möglich, sich von einem Hausarzt oder Facharzt impfen zu lassen. Einige Impfungen dürfen auch Apotheker mit entsprechender Schulung durchführen. Dazu gehören etwa die Grippeschutzimpfung für Erwachsene oder die Impfung gegen Covid-19 bei Personen über 12 Jahren. Ist eine Impfung aus beruflichen Gründen nötig, liegt die Zuständigkeit in der Regel beim Betriebsarzt. Auch viele Gesundheitsämter bieten Impftermine bei ihren Amtsärzten an.

Wer trägt die Kosten für eine Impfung?

Die gesetzlichen und privaten Krankenkassen tragen die Kosten für die von der STIKO empfohlenen Standardimpfungen sowie Indikationsimpfungen für die entsprechende Risikogruppe. Reiseimpfungen sowie nicht von der STIKO empfohlene Impfungen müssen in der Regel selbst gezahlt werden. Notwendige Impfungen für den Beruf trägt in der Regel der Arbeitgeber.
Quelle: stiftung-gesundheitswissen.de

Besser schlafen hilft langfristigem Abnehmerfolg

Zu wenig Schlaf kann eine Gewichtsabnahme behindern. Die Rolle des Schlafs bei Aufrechterhaltung der Gewichtsabnahme ist bislang unbekannt und wurde nun in einer dänischen Studie untersucht.

Die erneute Gewichtszunahme nach einer Gewichtsabnahme stellt ein großes Problem bei der Behandlung von Adipositas dar. Eine aktuelle Studie hat nun untersucht, ob unzureichender Schlaf eine Gewichtszunahme während der Aufrechterhaltung der Gewichtsabnahme vorhersagt.

In einer randomisierten, kontrollierten Studie absolvierten 195 Erwachsene mit Adipositas eine achtwöchige kalorienarme Diät. Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip einer einjährigen Beibehaltung der Gewichtsabnahme mit oder ohne Bewegung und Liraglutid 3,0 mg/Tag oder der Placebogruppe zugeteilt. Schlafdauer und -qualität wurden vor und nach der kalorienarmen Diät und während der Gewichtserhaltungsphase mit am Handgelenk getragenen Fitnesstrackern (GENEActiv) und dem Pittsburgh Sleep Quality Index gemessen. Um Zusammenhänge zwischen unzureichendem Schlaf und Gewichtszunahme zu evaluieren, wurden die Teilnehmer bei der Randomisierung in Untergruppen nach Schlafdauer (</≥6 h/Nacht) oder Schlafqualität (PSQI-Score ≤/>5) stratifiziert.

Sport verbessert Schlafqualität

Nach einem ernährungsbedingten Gewichtsverlust von 13,1 kg gewannen die Teilnehmer mit kurzer Schlafdauer 5,3 kg Körpergewicht (p = 0,0008) wieder dazu, zudem war bei Ihnen eine geringere Reduzierung des Körperfettanteils im Vergleich zu Teilnehmern mit normaler Schlafdauer zu beobachten (p = 0,007). Die Gewichtserhaltungsphase betrug 1 Jahr. Teilnehmer mit schlechter Schlafqualität vor dem Gewichtsverlust gewannen 3,5 kg Körpergewicht zurück im Vergleich zu Teilnehmern mit guter Schlafqualität (p = 0,010). Während der Gewichtserhaltungsphase zeigten Teilnehmer, die mit Liraglutid behandelt wurden, nach 26 Wochen eine längere Schlafdauer im Vergleich zu Placebo (5 vs. -15 min/Nacht). Nach einem Jahr konnte dieser Effekt nicht beobachtet werden. Bei den Teilnehmern, die das körperliche Training absolvierten, war die Schlafqualität auch nach einem Jahr noch verbessert.

Schlechter Schlaf fördert Gewichtszunahme nach Gewichtsverlust

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass bei Erwachsenen mit Adipositas eine kurze Schlafdauer oder schlechte Schlafqualität mit einer Gewichtszunahme nach Gewichtsverlust verbunden ist. Ausreichender Schlaf und eine geeignete Schlafhygiene sollten deshalb in der Adipositastherapie eine stärke Berücksichtigung finden.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal

Abnehmen bei Diabetes – welchen Beitrag leisten Schulungen?

Wissenschaftler sichteten eine Vielzahl von Studien, die sich damit befassten, ob Schulungen übergewichtigen Diabetes-Patienten beim Abnehmen helfen. Die zusammenfassende Auswertung zeigte: die Patienten erzielten besonders gute Abnehmerfolge, wenn die Schulung mit einer Diät oder einem Mahlzeitenersatz kombiniert wurde.

Diabetes und Übergewicht kommen häufig gemeinsam vor. Für Diabetes-Patienten ist es wichtig zu wissen, dass eine Gewichtsabnahme ihre Krankheitseinstellung in der Regel deutlich verbessert. Untersuchungen zeigen, dass ein Gewichtsverlust von 10 kg bis 15 kg eine Diabeteserkrankung sogar heilen kann. Wissenschaftler untersuchten, wie effektiv Schulungen sind, die darauf abzielen, den Patienten bei einer Gewichtsabnahme zu helfen.

Dazu suchten sie in Datenbanken nach Studien zu diesem Thema und fassten ihre Ergebnisse zusammen.

Mahlzeitenersatz und Diäten halfen beim Abnehmen

Die Analyseergebnisse verdeutlichten Folgendes: In Kombination mit der Schulung nahmen die Personen besonders erfolgreich ab, wenn sie einen kalorien- und kohlenhydratarmen Mahlzeitenersatz nutzten.

Der so erzielte Gewichtsverlust betrug -2,48 kg. Auch Diäten (-1,25 kg) und ein fettarmer Mahlzeitenersatz (-1,15) erwiesen sich als effektive Strategien zum Abnehmen, wenn sie mit den Schulungen kombiniert wurden. Die Wissenschaftler schlussfolgerten, dass Typ-2-Diabetes-Patienten besonders erfolgreich abnahmen, wenn sie an einer Schulung teilnahmen und zeitgleich eine Diät hielten oder einen Mahlzeitenersatz nutzten.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal


 

Stille Entzündungen und Körperzusammensetzung

Altersbedingte Veränderungen der physiologischen Reaktionen des Körpers spielen eine entscheidende Rolle bei Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes.

Die systemische, arterielle Hypertonie und Typ-2-Diabetes (T2D) haben als gemeinsamen Risikofaktor eine klinisch stille, niedriggradige Entzündung.

Diese niedriggradige Entzündung wird maßgeblich durch einen Überschuss an Fettgewebe verursacht. Bisher ist wenig bekannt wie Entzündungsmarker miteinander interagieren.

Daher bewertete diese Arbeit das Zusammenspiel zwischen anthropometrischen, biochemischen und Entzündungsmarkern bei älteren Menschen mit Bluthochdruck und T2D.

Vergleich von normalgewichtigen und übergewichtigen älteren Männern

Männer im Alter von 60 bis 80 Jahren mit einer systemischen arteriellen Hypertonie und T2D wurden anhand des Body-Mass-Index (BMI) als normalgewichtige ältere Menschen (24 Probanden) oder übergewichtige ältere Menschen (25 Probanden) klassifiziert. Die Analyse der Körperzusammensetzung wurde mittels Bioimpedanzmessung durchgeführt. Blutproben wurden gesammelt, um entzündliche und biochemische Bewertungen durchzuführen.

Verändertes Zytokinprofil fördert stille Entzündungen

Übergewichtige ältere Männer hatten im Vergleich zu Normalgewichtigen einen höheren glykämischen Index und einen Anstieg der meisten anthropometrischen Marker sowie höhere Mittelwerte für alle analysierten, entzündungsfördernden Zytokine. Es wurde eine Abnahme des entzündungshemmenden IL-10-Zytokins und des IL-10-/IL-17A-Verhältnisses beobachtet. Hervorzuheben ist zudem die Rolle von IFN-y bei übergewichtigen älteren Männern. Dieses Zytokin beeinflusst die IL-10- und TNF-a-Produktion und trägt zudem in dieser Gruppe zu stillen Entzündungen bei.

Die Studie zeigt somit die Bedeutung des Erhalts eines gesunden Körpergewichts zur Prävention entzündlicher Prozesse und damit assoziierter Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal