Eagle eye

Heute: „Keine Medikamente und kein Geld“

Hallo liebe Leser,
ich hoffe, es geht Ihnen gut und die von Ihnen benötigten Medikamente stehen zur Verfügung.

Im Moment flimmert ja jeden Abend auf der Mattscheibe die Nachricht, dass es Engpässe bei der Medikamentenversorgung gibt. Und das gilt nicht nur für Medikamente, welche eher der Kinderarzt verordnet. Gerade teilt mir meine Apotheke mit, dass bestimmte Statine nicht verfügbar sind. Man sollte doch wohl erwarten können, dass in dem reichen Deutschland solche Probleme nicht existieren, aber so kann man sich irren. Und wem „verdanken“ wir solche „Errungenschaften“? In erster Linie wohl unserer Gesundheitspolitik und direkt dem Billigwahn der Krankenkassen. Die gesetzlichen Krankenkassen vergessen sehr gerne, dass es sich um freiwillige Selbstverwaltung handelt.

Wir als Beitragszahler haben uns zusammengeschlossen, um gemeinsam in einen Topf einzuzahlen, aus dem im Krankheitsfall unsere Kosten getragen werden. Im wahren Leben sind wir aber längst zu Bittstellern degradiert. Ob die Kasse eine Leistung übernimmt oder nicht ist ein Glücksspiel mit unbekanntem Ausgang. Da ist es auch egal, ob es um Medikamente, einen Rollstuhl oder eine Ernährungsberatung geht. Natürlich finden „unsere“ Kassen auch immer eine Begründung im Dschungel des Sozialgesetzbuches, warum die Kostenübernahme nicht möglich ist.
Ich habe mich 2017 mit der AOK Plus angelegt, weil sie ein Medikament das mir, als Off-Label mangels Alternative, verordnet wurde, nach 4 Jahren nicht mehr übernehmen wollte. Im April 2023 hat nun endlich das Landessozialgericht entschieden, dass die Kasse das Medikament auch weiter übernehmen muss. Es hat also nur 6 Jahre gedauert, bis ein Gericht in 2. Instanz entschieden hat, dass die Kasse nicht tun und lassen kann, was sie will. Aber natürlich nur auf diesen einen und speziellen Fall bezogen. Dieser wahnsinnige Aufwand mit Gericht, Gutachtern und Anwälten bedeutet immer Kosten, die die Kasse natürlich auch mit unseren Beiträgen bezahlt. Ich habe also im Grunde selbst dafür bezahlt, dass die Kasse sich vor Gericht dagegen wehrt, dass meine Ärzte mir ein benötigtes Medikament verordnen. Das lasse ich jetzt mal so stehen.

Erinnern Sie sich, dass ich von meinen Schwierigkeiten mit dem Glukosesensor berichtete? Das Problem hat sich auch gelöst. Es hat nur 29 sinnlos verschwendete Sensoren gebraucht, bis mein Arzt entschied, das kann nur der Transmitter sein und dafür gesorgt hat, dass er ausgetauscht wurde. Natürlich habe ich das vorher auch mehrmals bei der Kundenhotline der Firma Medtronic angesprochen, aber so ein dummer Patient hat doch keine Ahnung. Auf den muss so eine qualifizierte Hotline, bis hin zum Chef des Beraterteams, soweit war ich vorgedrungen, nicht hören. Dort wurde mir stets versichert, dass es nicht am Transmitter liegen kann. Na, sei es, wie es sei, zumindest läuft es inzwischen. Trotzdem bedauere ich, dass ich nicht bei dem anderen System geblieben bin, schon weil der Aufwand geringer wäre. Aber das werde ich erst in ein paar Jahren angehen können.

Wir werden sehen, wie es mit unserer Gesundheitspolitik, den Sparplänen, der Krankenhausreform und der Medikamenten-Versorgung weiter geht. Ich denke, wir müssen vor allem weg von dem Profitdenken im Gesundheitswesen. Ein Krankenhaus, ein Arzt muss für Patienten da sein und darf nicht gezwungen sein, auf Wirtschaftlichkeit und Rendite zu achten.

Ich wünsche Ihnen jetzt erstmal Gesundheit, einen schönen Sommer und, Sie wissen es, ich werde die Dinge im (Adler-)Auge behalten.

Ihr Matthias Böhmer


 

Liebe Mitglieder des Landesverbandes,

das erste Quartal ist kühl und nass vorrübergegangen, Ich hoffe Sie hatten keine Grippe oder schwere Erkältung. Mir ist es gut gegangen. Nun kommt der Frühling und es wird wärmer. Das wird uns allen gut tun.

Was hat der Landesverband dieses Jahr vor? Unsere wichtigste Veranstaltung ist die Mitgliederversammlung. Zu dieser Versammlung werden wir den neuen Vorstand wählen. Die Entlastung des jetzigen Vorstandes muss natürlich auch stattfinden. Das wurde bereits vom Vorstand und der Revision vorbereitet. Der Zeitpunkt und Ort wird Ihnen rechtzeitig mitgeteilt.
Zwei Schulungen der Selbsthilfegruppenleiter sind ebenso geplant. Der erste Termin muss nun leider aus organisatorischen Gründen ausfallen.

Ein Problem bleibt auch, dass es nur schwer gelingt, neue Mitglieder für den Verband zu finden. Es wird dieses Jahr eine neue Form der Zusammenarbeit geben. Mitglieder von 4 SHG treffen sich im Juni in Leipzig Paunsdorf zu einem Erfahrungsaustausch. Ich bin auf diese Veranstaltung sehr gespannt.

Weiter ist der Erfahrungsaustausch mit den ostdeutschen Landesvorständen geplant. Das hängt aber noch davon ab, ob die Projektförderung genehmigt wird.

Matthias Böhmer und Thea Rothe kümmern sich mit dem Landesvorstand um die Arbeit des Verbandes. Ich möchte beiden auf diesen Weg danken.

Arbeiten auch Sie in Ihren Selbsthilfegruppen weiter wie bisher und pflegen Sie auch den Kontakt untereinander.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer und bleiben Sie so gesund wie möglich.

Viele Grüße
Ihre Rosmarie Wallig
Landesvorsitzende


 

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